23.05.2019 | Osteosynthese | Originalien
Biomechanischer Vergleich sechs verschiedener Fixationstechniken zur Versorgung von Halsfrakturen der Metakarpale
verfasst von:
Dr. S. Gick, J. Oppermann, I. Owerst, D. Pennig, J. Dargel
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Zielsetzung
Ziel dieser Studie war es, die Primärstabilität etablierter Fixierungstechniken zur Versorgung von Halsfrakturen der Metakarpale auszuwerten und mit der Primärstabilität eines innovativen Osteosyntheseverfahrens zu vergleichen: IlluminOss™, das fotodynamische System zur Knochenstabilisierung.
Material und Methode
Durch Osteotomie mit einer Bandsäge wurden Halsfrakturen der Metakarpale (MK) an 24 aus frisch gefrorenen menschlichen Kadavern entnommenen MK II–V herbeigeführt. Die Präparate wurden einer von insgesamt 6 Gruppen randomisiert zugeteilt: Versorgung mit (1) K‑Draht-Osteosynthese, (2) dorsaler Plattenosteosynthese, (3) externer Fixierung, (4) gekreuzter K‑Draht-Spickung, (5) IlluminOss™ und (6) verriegeltem IlluminOss™. In jeder Gruppe wurden jeweils 16 Präparate entweder mono- oder polyzyklischen Belastungsprotokollen unterzogen.
Ergebnisse
Während der monozyklischen Belastung versagte keines der Präparate vor der maximalen Verformung von 3 mm. Bei der intramedullären K‑Draht-Osteosynthese waren die mittleren Lasten signifikant niedriger als die anderer Techniken. Mittlere Lasten, die eine Verformung von 2 mm bei externer Fixierung verursachten, waren signifikant niedriger als jene mit dorsaler Plattenosteosynthese. Die mittlere lineare Steifigkeit der K‑Draht-Osteosynthese war signifikant niedriger als bei den anderen Fixierungstechniken, und jene der externen Fixierung war signifikant niedriger als bei dorsalen Platten. Im Hinblick auf die lineare Steifigkeit zwischen den Gruppen mit dorsaler Platte, Fragment-Fixation-System (FFS), IlluminOss™ bzw. verriegeltem IlluminOss™ zeigte sich kein signifikanter Unterschied.
Während der polyzyklischen Testung fiel der Widerstandsverlust bei der dorsalen Plattenosteosynthese signifikant geringer aus als bei der K‑Draht- bzw. IlluminOss™-Fixierung. Beim Widerstandsverlust zeigten sich zwischen dorsaler Plattenosteosynthese, externer Fixierung, FFS und verriegelter IlluminOss™-Fixierung keine signifikanten Unterschiede.
Schlussfolgerung
Schlussfolgernd kann festgestellt werden, dass IlluminOss™ als intramedulläres Stabilisationssystem zur Versorgung von Halsfrakturen der MK eingesetzt werden kann. In Kombination mit Verriegelungsschrauben sind die biomechanischen Eigenschaften von IlluminOss™ mit denen anderer Fixierungstechniken vergleichbar.