Erschienen in:
07.12.2022 | Ovarialkarzinom | Industrieforum
Fortgeschrittenes Ovarialkarzinom: PARP-Inhibitoren in der Erstlinie
verfasst von:
Mascha Pömmerl
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
|
Ausgabe 6/2022
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Auszug
Die Erhaltungstherapie mit PARP-Inhibitoren (PARP-I) hat den Erkrankungsverlauf fortgeschrittener Ovarialkarzinome substanziell verändert. Sie sollten bereits in der Erstlinie eingesetzt werden, um das Langzeitergebnis der Patientinnen zu verbessern. "Die Erhaltungstherapie soll den Benefit für die Frauen erhöhen, daher ist es extrem wichtig, dass sie nicht ihre Lebensqualität reduziert", erklärte Prof. Domenica Lorusso, Rom/Italien. Mittlerweile stehen für die Erstlinientherapie verschiedene PARP-I-basierte Optionen zur Verfügung. Bei der Auswahl der Erhaltungstherapie sollten sowohl alle klinischen und individuellen Faktoren der Patientin als auch Biomarker einbezogen werden. Auch wenn Frauen mit einem Defekt der homologen Rekombination ("HR deficient", HRd) am stärksten von einem PARP-I profitierten, sollte der HR-Test nicht durchgeführt werden, um Patientinnen von der Erhaltungstherapie mit einem PARP-I auszuschließen, betonte Lorusso. So profitierten Patientinnen mit intakter HR ("HR-proficient", HRp) zum Beispiel in der PRIMA-Studie von der Erstlinienerhaltung mit Niraparib (Zejula
®) mit einer Hazard Ratio von 0,68 [González-Martín A et al. N Engl J Med 2019;381:2391-402]. Aktualisierte Langzeit-Daten der placebokontrollierten Phase-III-Studie zeigten nach einem medianen Follow-up von 3,5 Jahren weiter einen konstanten Vorteil durch die Niraparib-Erhaltung in der Intention-To-treat-Population (HR 0,66), bei den HRd-Patientinnen (HR 0,52) sowie bei den HRp-Patientinnen (HR 0,65). …