Erschienen in:
05.03.2020 | Ovarialkarzinom | Leitthema
Immuntherapie beim Ovarialkarzinom
verfasst von:
Dr. med. Natalia Krawczyk, PD. Dr. med Malgorzata Banys-Paluchowski, Prof. Dr. med. Werner Meier, Dr. med. Anne-Kathrin Volkmer, Prof. Dr. med. Tanja Fehm
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die immunologischen Therapien bei soliden Tumoren haben in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung erfahren. Mehrere Substanzen wurden bereits für die Behandlung des Melanoms, Urothelkarzinoms, Lungenkarzinoms und vor kurzem auch des Mammakarzinoms zugelassen.
Fragestellung
Wirksamkeit der Immuncheckpointinhibitoren (ICPi) und anderen Immuntherapien beim Ovarialkarzinom.
Material und Methoden
Analyse der publizierten Ergebnisse von klinischen Studien einschließlich Kongressbeiträge.
Ergebnisse
Die Wirksamkeit von ICPi beim Ovarialkarzinom wurde bis dato vor allem im Rahmen von Phase-I/II-Studien überprüft. In den ersten Phase-III-Studien zum Einsatz des PD-L1(„programmed cell death ligand 1“)-Inhibitors Avelumab konnte allerdings weder in der primären noch in der Rezidivsituation eine Verbesserung des Outcome durch Hinzunahme des ICPi gezeigt werden. Weitere ICPi in Kombination mit Chemotherapie, Bevacizumab und/oder einem der PARP(Poly[ADP-ribose]-Polymerase)-Inhibitoren werden derzeit in Phase-III-Studien untersucht, deren Ergebnisse noch ausstehen. In den meisten dieser Analysen erfolgt die Stratifizierung der Patientinnen nach PD-L1-Status. Um die Immuntherapieresistenz im epithelialen Ovarialkarzinom (EOC) zu überwinden, werden weitere Therapiekonzepte, wie der adoptive Zelltransfer oder die Vakzinierung, verfolgt.
Diskussion
Die Immuntherapie stellt einen neuen Behandlungsansatz beim EOC dar. Ob und welche Patientinnengruppe von der Behandlung mit ICPi profitiert, muss im Rahmen der aktuell laufenden Phase-III-Studien evaluiert werden.