Erschienen in:
01.02.2015 | Leitthema
p16INK4a als Ziel therapeutischer Impfung
Konzept und Status der klinischen Prüfung bei HPV-assoziierten Kopf-Hals-Tumoren
verfasst von:
Dr. M. Reuschenbach
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bis zu 70 % aller Oropharynxkarzinome sind auf Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) zurückzuführen, eine Therapie speziell für Patienten mit HPV-assoziierten Karzinomen gibt es aber bisher nicht. Die Überexpression der viralen Onkogene E6 und E7 führt zu zellulären Veränderungen, die interessante Ansatzpunkte für neue Therapien sind. Eine Folge der E6/E7-Überexpression ist die starke Expression des zellulären Proteins p16INK4a. Die Eliminierung p16INK4a-exprimierender Tumorzellen durch das Immunsystem könnte durch eine therapeutische p16INK4a-Impfung erreicht werden.
Ziel der Arbeit
Der Artikel gibt einen Überblick zu HPV-assoziierten Kopf-Hals-Tumoren und damit verbundener p16INK4a-Expression. Davon ausgehend werden Konzept und Status der klinischen Prüfung der therapeutischen p16INK4a-Impfung beschrieben.
Material und Methoden
Dargestellt wird publizierte Literatur. Des Weiteren ist eine klinische Studie beschrieben. In dieser Phase I/IIa-Studie wurden Patienten mit fortgeschrittenen HPV-assoziierten, p16INK4a-exprimierenden Tumoren mit einem p16INK4a-Peptid geimpft.
Ergebnisse
HPV-assoziierte Kopf-Hals-Tumoren zeigen durchweg eine starke Überexpression des zellulären Proteins p16INK4a. Eine Impfung mit p16INK4a könnte eine neue Therapie für Patienten mit HPV-assoziierten Karzinomen darstellen.
Diskussion
Weitere Studien werden den klinischen Nutzen der therapeutischen p16INK4a-Impfung überprüfen. Kombinationen mit anderen immuntherapeutischen Verfahren sind vor dem Hintergrund einer modulierenden Rolle des Immunsystems vor allem bei HPV-assoziierten Tumoren interessant.