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Erschienen in:
01.09.2015 | Originalien
Pachymetrie und Augeninnendruckmessung mittels Corneal-Visualization-Scheimpflug-Technologie (Corvis ST)
Ein klinischer Vergleich zum Goldstandard
Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 9/2015
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Ziel der Arbeit
Analyse zur Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Augeninnendruckmessung sowie Pachymetrie mittels Corvis ST® (CST).
Material und Methoden
Retrospektive Analyse von 72 nicht voroperierten Augen mit primär chronischem Offenwinkelglaukom (PCOWG) bzw. okulärer Hypertension (OHT) ohne weitere okuläre Pathologie. Goldmann-Applanationstonometrie (GAT), Non-Kontakt-Tonometrie (NCT) sowie pachymetrische Daten [Ultraschall-Pachymetrie (USP)] wurden mit 2-fach erhobenen CST-Messungen verglichen. Als statistische Tests wurden der t-Test und Bland-Altman-Plots angewendet.
Ergebnisse
Der mittlere Augeninnendruck (IOD) betrug 15,5 ± 4,4 mmHg (CST), 14,8 ± 4,4 mmHg (GAT) bzw. 15,6 ± 4,8 mmHg (NCT). Die Unterschiede zwischen GAT und CST sowie GAT und NCT waren statistisch signifikant (p < 0,001). Der Vergleich zwischen NCT und CST ergab keine signifikanten Unterschiede (p = 0,72). Die CST zeigte eine mittlere Differenz zwischen der 1. und der 2. Messung von 0,35 ± 1,7 mmHg, die GAT von 0,04 ± 0,85 mmHg. Vom NCT lagen keine wiederholten Messungen vor. Die USP betrug 526,5 ± 46,4 µm, die CST-Pachymetrie 551,3 ± 46,5 µm (p < 0,001). Die mittlere Differenz zwischen 1. und 2. CST-Messung betrug 24,8 ± 21 µm. Von der USP lagen keine wiederholten Messergebnisse vor.
Diskussion
Das CST stellt ein neues Messgerät zur simultanen Erhebung des IOD, der Pachymetrie und der biomechanischen Eigenschaften der Hornhaut dar. Inwieweit ein Abweichen vom bisherigen manuell durchgeführten, nicht automatisierten Goldstandard als fehlerhaft, tolerierbar oder gar als Weiterentwicklung einzustufen ist, müssen zukünftige Untersuchungen klären. Aufgrund der automatisierten und kontaktfreien Messungen sowie der Möglichkeit der Integration biomechanischer Analyseergebnisse stellt das CST ein Gerät mit hohem Potenzial hinsichtlich der Suche nach dem „wahren“ Augeninnendruck dar.