Neben zahlreichen anderen „Fake“-Nachrichten wurde zuletzt in sozialen Medien behauptet, dass COVID-19-mRNA-Impfungen zu einer sehr hohen Fehlgeburtenrate führen. Dabei wird u. a. Bezug genommen auf eine Studie im
New England Journal of Medicine [
1], die jedoch kein derartiges „Signal“ ergibt und offensichtlich von den Verbreitern der „fake news“ bewusst fehlinterpretiert wird. In der zitierten US-amerikanischen Studie wurden mittels Survey 3958 Frauen zum Verlauf ihrer Schwangerschaft und (bei schon beendeter Schwangerschaft) zum Outcome ihres Neugeborenen befragt. Sie alle hatten während der Schwangerschaft eine COVID-19-mRNA-Impfung erhalten. Zum Zeitpunkt der Befragung hatten 827 Frauen ihre Schwangerschaft beendet, davon 13,9 % durch Abortus. Diese Rate liegt im üblichen Bereich (10–26 %). Für die Neugeborenen bestand in 9,4 % Frühgeburtlichkeit (Vergleichsbereich 8–15 %), 3,2 % waren „small for gestational age“ (SGA, Vergleichswert 3,5 %), kongenitale Anomalien wurden in 2,2 % angegeben (Vergleichswert 3 %). Neonatale Todesfälle traten nicht auf. Die Autoren betonen trotz dieses „unauffälligen“ Ergebnisses die Bedeutung einer weiteren konsequenten Surveillance, insbesondere für Impfungen in der Frühschwangerschaft. …