Erschienen in:
01.02.2018 | Pädiatrie | Einführung zum Thema
Perspektiven der ambulanten pädiatrischen Versorgung
verfasst von:
Prof. Dr. F. Zepp, Prof. Dr. I. Krägeloh-Mann
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 2/2018
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Auszug
Wohl keine medizinische Disziplin hat in den vergangenen 100 Jahren so intensive Veränderungen erfahren wie die Kinder- und Jugendmedizin. Noch in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts war unser Fach primär von Problemen der Säuglings- und Kinderernährung sowie der Infektionskontrolle dominiert. So belegt der Langstein-Rott-Atlas für das Jahr 1913, dass die Säuglingssterblichkeit mit 167 Fällen/1000 Einjährige damals doppelt so hoch war wie die der 70- bis 80-Jährigen [
1]. Die folgenden Jahrzehnte waren bestimmt durch ein wachsendes Verständnis einer ausgewogenen Ernährung, die Kontrolle von Infektionskrankheiten durch Impfungen und später auch Antibiotika und seit den 1950er-Jahren besonders durch die Entwicklung der spezialisierten Neugeborenenmedizin, aus der letztlich die Neonatologie entstand. Die Effekte des Fortschritts in der Kinder- und Jugendmedizin für das öffentliche Gesundheitswesen waren beeindruckend. Insbesondere durch Verbesserung der pädiatrischen Versorgung in den ersten 5 Lebensjahren konnte die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland um mehr als 3 Jahrzehnte gesteigert werden. …