Erschienen in:
17.01.2017 | IgE-Antikörper | Leitthema
Insektengiftallergie im Kindesalter
verfasst von:
Dr. D. Wieczorek, A. Kapp, B. Wedi
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Allergische Reaktionen nach Insektenstichen mit z. T. bedrohlichen Symptomen sind sowohl im Erwachsenen- als auch im Kindesalter sehr relevant. Bei Erwachsenen sind nach aktueller Datenlage Insektenstiche sogar die häufigsten Auslöser schwerer Anaphylaxien, im Kindesalter sind sie nach den Nahrungsmitteln die zweithäufigste Ursache. Mit der spezifischen Immuntherapie ist bei der Hymenopterengiftallergie eine sehr wirksame und gut standardisierte Therapieform verfügbar. Zahlreiche Patienten können mit oft nur geringen Nebenwirkungen erfolgreich behandelt werden. Meist treten bei Therapieeinleitung lediglich Schwellungen im Bereich der Injektionen auf; systemische Reaktionen sind insbesondere im Kindesalter selten. Da allgemeine Maßnahmen (Verordnung eines Notfallsets, vermeidendes Verhalten) das Auftreten von tödlichen Reaktionen nicht verhindern können, sollte bei bestehender Indikation eine spezifische Immuntherapie eingeleitet werden. Zur Diagnostik gehören die Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper gegenüber Wespen- oder Bienengift (Gesamtgift bzw. rekombinante Majorallergene) bzw. ein Hauttest, zudem die Anamnese einer systemischen Reaktion (im Kindesalter in der Regel über das Hautorgan hinaus aufgetretene Symptome). Zur Routinediagnostik gehört ebenfalls die Bestimmung der basalen Mastzelltryptase im Serum bzw. die körperliche Untersuchung hinsichtlich einer kutanen Mastozytose zur allgemeinen Risikoeinschätzung bei einer möglicherweise vorliegenden Mastzellerkrankung.