Erschienen in:
20.06.2016 | Allgemeinanästhesie | Leitthema
Intraoperative optische Kohärenztomographie bei Narkoseuntersuchungen von Säuglingen und Kleinkindern
verfasst von:
Dr. S. Siebelmann, B. Bachmann, A. Lappas, T. Dietlein, P. Steven, C. Cursiefen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Narkoseuntersuchungen von Kindern sind notwendig, um die Entwicklung einer Amblyopie zu vermeiden. Ihre Aussagekraft ist allerdings oftmals durch den Mangel an State-of-the-Art-Diagnostik, wie z. B. der optischen Kohärenztomographie (OCT), eingeschränkt. Seitdem neuerdings die OCT-Technik in Operationsmikroskope integriert wurde, steht diese Technik auch im Operationssaal bei Untersuchungen in Vollnarkose zur Verfügung.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Möglichkeiten der intraoperativen OCT-Technik bei der Narkoseuntersuchung von Kindern.
Material und Methoden
Zugrunde gelegt wurden eine Literaturübersicht (PUBMED) und eigene klinische Erfahrungen am Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln.
Ergebnisse
Die intraoperative OCT-Technik ermöglicht eine Echtzeitbildgebung während der Narkoseuntersuchung von Säuglingen und Kindern. Sie ist in der Lage, alle Strukturen des vorderen Augenabschnittes darzustellen (Hornhaut, Linse, Kammerwinkel, Iris). Zudem liefert sie, insbesondere bei reduziertem Einblick in die Augenvorderkammer, wichtige strukturelle Informationen, die über den Erkenntnisgewinn des Mikroskops hinausgehen. Die dabei gewonnenen Informationen sind ausschlaggebend für die Diagnostik und die weitere Therapie der Patienten.
Diskussion
Die intraoperative OCT stellt eine sinnvolle Ergänzung zum normalen Operationsmikroskop dar, insbesondere bei Säuglingen und Kindern mit Anomalien des vorderen Augenabschnittes und reduziertem Einblick in die Vorderkammer. Unseren Erfahrungen nach ist auch eine Ausweitung der Technik auf Anomalien des hinteren Augenabschnitts sinnvoll, da eine Bildgebung von Papille und Makula möglich ist.