Erschienen in:
06.11.2021 | Bullöses Pemphigoid | Bild und Fall
Pralle Blasen – Ein Fall, der unter die Haut geht
verfasst von:
Dr. S. Kiener, PD Dr. M. Hönig, PD Dr. C. Pfeiffer, Dr. A. Janda, Prof. Dr. K.-M. Debatin
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 8/2022
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Auszug
Ein 7-jähriges Mädchen wurde in reduziertem Allgemeinzustand zu weiterer Diagnostik und Therapie aus einem peripheren Krankenhaus in die Kinderklinik verlegt. Das Schulkind mit leichter Dystrophie, bei dem seit seiner Geburt eine Pierre-Robin-Sequenz bekannt war, litt am Ende der Sommerferien an einer Dysurie und Makrohämaturie. Daher war das Mädchen aufgrund des Verdachts auf eine Harnwegsinfektion 5 Tage ambulant antibiotisch behandelt worden. Zwei Wochen später seien von der Mutter erstmals kleine Bläschen am Mund, vermehrt enorale Aphthen sowie ein periorbitales Erythem bemerkt worden. Im Zusammenhang mit der antibiotisch behandelten Infektion der Harnwege habe zunächst der Verdacht auf ein bullöses Arzneimittelexanthem bestanden. Im weiteren Verlauf seien jedoch palmar- und plantarseitige Bläschen hinzugekommen. Der Hausarzt war von der Hand-Fuß-Mund-Krankheit, die selbstlimitierend verläuft, ausgegangen. Unter abwartendem Vorgehen kam es schließlich innerhalb von 4 Tagen zur deutlichen Zunahme der Hauteffloreszenzen mit Bildung großer, konfluierender Bullae, v. a. palmar- und plantarseitig, axillär und im Gesicht, verbunden mit Schmerzen und Juckreiz, die besonders nachts auftraten. Da die ausgeprägten oralen Schleimhautläsionen zu reduziertem Ess- und Trinkverhalten führten, erfolgte die stationäre Einweisung. …