14.11.2024 | Pädiatrische Diagnostik | Leitthema
Fehlinterpretation von Blutbildveränderungen
verfasst von:
Univ. Prof. Dr. Leo Kager, Milen Minkov
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 12/2024
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Zusammenfassung
Pathologische Veränderungen der Blutzellen und des blutbildenden Systems (Englisch: „hematopoietic system“) sind häufig. Etwa 25 % der Weltbevölkerung leidet an einer Anämie. Angeborene Erkrankungen des Hämoglobins sind in bestimmten Abstammungen (z.B. Afrika) häufig. Andere Zytopenien sind wesentlich seltener als die Anämien. Neutropenien werden bei etwa 1 % aus Europa stammender Kinder gesehen. Neben infektionsbedingten Neutropenien ist v. a. bei Persistenz eine Autoimmunneutropenie zu bedenken. Ursächlich für Thrombozytopenien sind bei Kindern meist Infektionen oder ein Autoimmungeschehen. Neben den häufigen Ursachen von Zytopenien sind extrem seltene Krankheitsbilder in differenzialdiagnostische Überlegungen einzubeziehen. In der vorliegenden Übersichtsarbeit wird anhand von ausgewählten Patient*innen mit Zytopenien aus dem St. Anna Kinderspital, Wien, Österreich, aufgezeigt, wie schwierig die Diagnosefindung in der pädiatrischen Hämatologie sein kann; v. a. dann, wenn der Phänotyp Blutbildveränderung durch extrem seltene pathologische Störungen verursacht ist.