Bei Kindern und Jugendlichen treten Blutungen in Form von Hämatomen, Petechien, Nasenbluten oder Hypermenorrhö relativ häufig auf. Sie sind selten gefährlich und nur vereinzelt in einer Gerinnungsstörung begründet. Durch eine standardisierte Anamnese, ausführliche klinische Untersuchung und orientierende Labordiagnostik sollten zuerst bedrohliche Systemerkrankungen wie eine akute Leukämie oder eine Sepsis ausgeschlossen werden. Anhand von anamnestischen und klinischen Hinweisen kann dann grob in eine plasmatische, thrombozytäre oder vasogene Blutung differenziert werden. Zum Nachweis oder zum Ausschluss einer Gerinnungsstörung sollte in diesen Fällen eine gezielte Gerinnungsdiagnostik erfolgen. Wichtige Differenzialdiagnosen einer plasmatischen Gerinnungsstörung umfassen das Von-Willebrand-Syndrom sowie die Hämophilie A und B. Eine häufige Ursache einer thrombozytären Gerinnungsstörung ist die Immunthrombozytopenie. Bei einer vasogenen Blutung sollte eine IgA-Vaskulitis ausgeschlossen werden.