Erschienen in:
20.06.2017 | Pädiatrische Gastroenterologie | Leitthema
Stuhltests in der pädiatrischen Gastroenterologie
verfasst von:
Prof. Dr. S. Koletzko, S. Otte, E. Klucker
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 7/2017
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Zusammenfassung
Die Inspektion des Stuhls mit Beurteilung von Menge, Konsistenz, Farbe und Geruch hat in der Pädiatrie eine lange Tradition. Stuhl ist einfach und nichtinvasiv zu gewinnen. Die Indikationen für eine Stuhluntersuchung lassen sich in 4 große Bereiche einteilen: Verdacht auf Darminfektion, Abklärung einer Fehlverdauung (Maldigestion, -absorption), Differenzierung von funktionellen Beschwerden und harmloser Kohlenhydratmalabsorption zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Überwachung nach Therapie einer Helicobacter-pylori-Infektion. In dieser Übersicht werden sinnvolle und validierte diagnostische Tests der pädiatrischen Gastroenterologie vorgestellt sowie ihre Wertigkeit und ihre Fehlerquellen aufgezeigt. Da immer mehr Stuhltests auf den Markt kommen, deren Sinnhaftigkeit oder Treffsicherheit nicht durch belastbare Evidenz belegt ist, werden auch diese erwähnt. Falsch-positive Ergebnisse können Eltern, Patient und Arzt verunsichern. Durch falsch-negative Ergebnisse werden Krankheiten nicht oder zu spät erkannt. Unzuverlässige und sinnlose Tests verursachen unnötige primäre und sekundäre Kosten.