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15.01.2020 | Pädiatrische Hämatologie und Onkologie | Nachrichten

„Optimale Versorgung in der Onkologie – diskutieren Sie mit!“

Highlights für Kinderonkologen auf dem Deutschen Krebskongress 2020

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Wer nach geballtem Fachwissen in Sachen Kinderonkologie sucht, sollte den Deutschen Krebskongress (DKK) 2020 in Berlin nicht verpassen: Kongresspräsident Prof. Dr. Andreas Hochhaus und Prof. Dr. Martin Schrappe, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft, sprechen über einige der vielen Highlights, die die Teilnehmer erwarten.

Herr Professor Hochhaus, bitte nennen Sie mir drei Gründe, warum sich ein Besuch des DKK lohnt.

Prof. Hochhaus: Erstens: Das geballte Fachwissen. Wir erwarten mehr als 10.000 Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen der Onkologie. Zweitens: Die Interdisziplinarität. Die onkologische Behandlung ist komplex: Für eine optimale Versorgung müssen viele Fachrichtungen und Berufsgruppen – wie etwa die Chirurgie, Strahlentherapie, medikamentöse Tumortherapie, Pathologie, Radiologie und Pflege – eng zusammenarbeiten. Dieses Zusammenspiel ist auch in unseren Sitzungen abgebildet. Und Drittens: Der wissenschaftliche Austausch. Wir bieten neben den klassischen Vortragsformaten auch Pro-Kontra-Diskussionen mit TED-Abstimmung und interaktive Tumorkonferenzen an, um die kollegiale Diskussion anzuregen. Besonders junge Onkologen, Studierende und Nachwuchswissenschaftler sollten diese Gelegenheit nutzen. In den meisten Sitzungen übernehmen junge Expertinnen und Experten im Tandem mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen den Vorsitz. Für den medizinischen und wissenschaftlichen Nachwuchs wird es zudem speziell zugeschnittene Informationsangebote geben.

Das Kongressmotto zum DKK 2020 enthält auch die Forderung nach der „optimalen Versorgung für alle“. Wo sehen Sie die Herausforderungen?

Prof. Hochhaus: Das medizinische Wissen über die Tumorbiologie wächst rasant und damit das Potenzial für die Entwicklung neuer Therapieansätze. Das ist an sich ja sehr positiv. Aber im Zuge des vermehrten Einsatzes der personalisierten Medizin werden die Patientengruppen, die von einer bestimmten Behandlung profitieren, immer kleiner. Wir müssen sicherstellen, dass gute und sichere Ansätze auch im Versorgungsalltag ankommen. Wir müssen diskutieren, wie sich medizinische Innovationen so in die bestehende Versorgung einfügen lassen, dass möglichst alle Betroffenen davon profitieren.

Herr Professor Schrappe, es gibt einige Sitzungen zu dem Thema Krebs im Kindes- und jungen Erwachsenenalter. Welche Highlights hält der Kongress in diesem Bereich bereit?

Prof. Schrappe: Ein Highlight wird die Plenarsitzung „Junge Erwachsene mit und nach Krebs“, insbesondere die Keynote Lecture zur „Inzidenz und Prognose von Krebserkrankungen bei jungen Erwachsenen“. Die epidemiologischen Krebsregister geben hier einen guten Einblick zum Krebsgeschehen bei Minderjährigen. Bis Ende der 1960-er Jahre kam die Krebsdiagnose bei einem Kind einem Todesurteil gleich, denn die durchschnittlichen Überlebensraten lagen damals unter 20 Prozent. Heute überleben in den Industrienationen etwa 80 Prozent aller krebskranken Kinder und Jugendlichen. Dennoch leiden sie nicht selten unter den Spätfolgen der Therapie.  Neben den medizinischen Nachwirkungen sind es häufig psychosoziale Belastungen, die den Alltag erschweren. Leider fallen oftmals Jugendliche ab 15 Jahren versorgungstechnisch genau zwischen die Kinder- und Erwachsenenonkologie. Ich freue mich deshalb auf die Sitzung zu dem „Care for CAYA-Präventionsprogramm“. Dabei werden junge Erwachsene bei dem Übergang von der Kinder- beziehungsweise Jugendmedizin in die Erwachsenenmedizin begleitet. Derzeit fehlt es an einheitlichen Strukturen bei der Transition in die Erwachsenenonkologie. Spannend wird daher auch die zweite Keynote-Lecture „Transition der Betreuung von krebskranken Kindern und Jugendlichen in die Erwachsenenonkologie“, die ebenfalls im Rahmen der Plenarsitzung „Junge Erwachsene mit und nach Krebs“ stattfindet. 

Professor Schrappe, Interdisziplinarität wird auf dem DKK großgeschrieben. Wie ist dieser Aspekt im Programm berücksichtigt?

Prof. Schrappe: Die erwähnte Plenarsitzung zeigt sehr schön die Interdisziplinarität. Dort sind verschiedene Fachrichtungen involviert: Die Experten aus der Onkologie, der Rehabilitation, der Psychoonkologie und die Selbsthilfe halten dort Vorträge und tauschen sich aus.

Professor Hochhaus, was wünschen Sie sich für den DKK 2020?

Prof. Hochhaus: Ich freue mich auf lebhafte, interprofessionelle Diskussionen – über die Sektorengrenzen hinweg. Die Kooperation von Expertenzentren mit der regional tätigen Ärzteschaft ist essenziell für die optimale Versorgung aller Patientinnen und Patienten. Diesen Netzwerkgedanken möchten wir mit dem Kongress voranbringen.

Kostenfrei: Die App zum DKK 2020

  • Programmplaner und Infos rund um den Kongress
  • TED-, Kommentar- und Evaluationsfunktion 
  • Ab Januar 2020 herunterladbar in allen App-Stores für iOS und Android
  • Infos: www.dkk2020.de/app


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