Erschienen in:
01.03.2018 | Antibiotika | Leitthema
Rhinosinusitis bei Kindern und Jugendlichen
Wissensstand und aktuelle AWMF-/europäische Leitlinien
verfasst von:
Prof. Dr. M. A. Rose, M.P.H., PD Dr. J. G. Mainz
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Die akute nicht-allergieassoziierte Rhinosinusitis (ARS) ist eine häufige Entzündung der Nasen- und Nasenebenhöhlenschleimhäute, die typischerweise nach viraler Infektion der oberen Atemwege auftritt und meistens – therapieunabhängig – binnen 10 Tagen ausheilt. Antiinfektiva sind nur bei Komplikationen und/oder mit Abwehrschwäche oder Clearance-Störung einhergehenden Grunderkrankungen angezeigt. Bei ca. 5–10 % aller ARS kommt es zur eitrigen Sinusitis, orbitale Komplikationen sind jedoch sehr selten (1:10.000–50.000), wobei keine aktuellen Sinusitisbeschwerden vorliegen müssen. Dennoch muss bei orbitaler Pathologie immer an Sinusitiskomplikationen gedacht werden. Beeinträchtigte Okulomotorik und/oder Visusverlust indizieren die Durchführung eines Computertomogramms (CT); bei Bestätigung muss nach Stufenschema konsequent antibiotisch, ggf. auch chirurgisch interveniert werden. Ansonsten ist das CT der therapierefraktären chronischen RS vorbehalten. Bleiben konservative Maßnahmen, einschließlich die mehrwöchige topische Verabreichung nasaler Steroide erfolglos, ist die nasale Sinuschirurgie eine effektive Option.