Erschienen in:
14.12.2015 | Pädiatrische Infektiologie | Kasuistiken
Auffälliges Sozialverhalten: Psyche oder Infektion?
Tbc-Meningoencephalitis als diagnostische Herausforderung
verfasst von:
Dr. S. Konopelska, K. van’t Ende, C. Schmidt
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Bei einem angolanischen Mädchen mit Hauttuberkulose wurden durch eine MDR-Tbc-Meningoencephalitis soziale Rückzugstendenzen verursacht. Die Behandlung erfolgte mit Linezolid, Moxifloxacin, Protionamid und Capreomycin unter Hirnödemprophylaxe mit Prednisolon. Nach drei Monaten führten bei adäquater Therapie Tuberkulome zu fokalen Symptomen. Diese wurden mit Dexamethason intensiviert behandelt.
In Europa fällt die Inzidenz der Tuberkulose-Erkrankungen aktuell nicht weiter ab. Die tuberkulöse Meningoencephalitis mit meist unspezifischen Symptomen stellt eine besondere Herausforderung dar. Diagnostisch verliert die PCR bei kindlicher paucibacillärer pulmonaler Tuberkulose an Sensitivität. Eine gute neurologische Untersuchung ist insbesondere bei Patienten aus anderen Kulturkreisen mit Sprachbarrieren anspruchsvoll, da unspezifische Wesensveränderungen Hinweis auf eine manifeste tuberkulöse Meningoencephalitis geben können.