Erschienen in:
01.03.2016 | Aneurysmen | CME
Kawasaki-Syndrom
verfasst von:
Dr. A. Jakob
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Das Kawasaki-Syndrom ist eine der letzten pädiatrischen Erkrankungen, deren genaue Ätiologie bei wahrscheinlich infektiologischer Genese noch ungeklärt ist. Eine genetische Prädisposition liegt vor; so variiert die Inzidenz abhängig von der ethnischen Zugehörigkeit. Das klinische Bild ist gut beschrieben, die Ähnlichkeit zu anderen Erkrankungen sowie das Fehlen von „klassischen Kriterien“, das sog. inkomplette Kawasaki-Syndrom erschweren jedoch die Diagnose. Weitere Symptome, bestimmte Laborkonstellationen und die Echokardiographie können helfen, eine zeitgerechte Therapie einzuleiten und darüber hinaus die kardialen Auswirkungen zu verringern. Intravenöse Immunglobuline haben diesbezüglich eine nachgewiesene Wirkung. Alternativen, insbesondere bei Therapierefraktärität, stehen zur Verfügung. Im Akutstadium kann eine Beeinträchtigung des kompletten Herzens als Pankarditis auftreten. Die Langzeitmorbidität wird durch die Entstehung von Koronaraneurysmen bestimmt. Dabei gilt, dass mit Zunahme des Koronaraneurysmas die Rückbildungstendenz sinkt und die Gefahr der Thrombosierung und Ausbildung von Stenosen steigt. Die kinderkardiologische Langzeitbetreuung wird dementsprechend zum Teil lebenslang notwendig.