Erschienen in:
02.04.2019 | Allgemeinanästhesie | Leitthema
Die Behandlung der Ellenbogenluxation im Kindes- und Jugendalter
Konsensusbericht der Sektion Kindertraumatologie der DGU
verfasst von:
Dr. Florian Bergmann, Kai Großer, Justus Lieber
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Die Ellenbogenluxation im Wachstumsalter ist zwar selten, aufgrund der variablen Begleitverletzungen kommt jedoch ein breites Spektrum an Therapieverfahren zum Einsatz. Da vor allem die Nachbehandlung bisher sehr uneinheitlich erfolgt, hat der wiss. Arbeitskreis der Sektion Kindertraumatologie der DGU im Konsens eine Empfehlung zur Behandlung der Ellenbogenluxation im Kindes- und Jugendalter basierend auf den eigenen Erfahrungen und der Fachliteratur erstellt.
Die Diagnose der Ellenbogenluxation wird mittels konventionellem Röntgen in mindestens einer (bevorzugt der seitlichen) Ebene gestellt. Die Reposition erfolgt dringlich und so schonend wie möglich in Allgemeinanästhesie. Noch in der Narkose muss neben einer Bewegungs- und Stabilitätsprüfung eine Begleitfraktur unter Durchleuchtung definitiv ausgeschlossen werden. Liegt eine behandlungsbedürftige assoziierte Fraktur vor, so wird diese direkt versorgt. Anschließend erfolgt eine Immobilisation, deren Dauer sich an dem Verletzungsmuster und einer ggf. durchgeführten Osteosynthese orientiert. Dabei soll immer eine möglichst früh-funktionelle Behandlung angestrebt werden. In keinem Fall sollte eine Ruhigstellung länger als 3 Wochen erfolgen. Nach der Freigabe sollte zunächst eine Spontanmobilisation erfolgen. Ab 6 Wochen nach der Reposition kann, bei noch bestehender Bewegungseinschränkung, eine Physiotherapie eingeleitet und die Sport-Freigabe erteilt werden. Bei anhaltenden Beschwerden kann ein MRT des Ellenbogengelenkes erforderlich sein. Auch wenn häufig ein messbares Bewegungsdefizit verbleibt, ist die Prognose bezüglich eines guten funktionellen Langzeitergebnisses überwiegend positiv.