Erschienen in:
01.12.2015 | Pädiatrische Pneumologie | Leitthema
Klinische Symptome und Differenzialdiagnosen des Hustens
verfasst von:
PD Dr. A.-M. Dittrich, G. Hansen, N. Schwerk
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Husten gehört zu den häufigsten Ursachen einer Vorstellung beim Kinderarzt. Zentrale Aufgaben des behandelnden Kinderarztes sind es, bei jedem hustenden Kind a) zwischen normalem und abnormem Husten zu unterscheiden, b) die Einordnung in akut, subakut und chronisch durch eine sorgfältige Anamnese vorzunehmen und c) nach Hinweisen für zugrunde liegende Erkrankungen in der körperlichen Untersuchung zu suchen. Alle Kinder, die sich mit Husten vorstellen, müssen systematisch untersucht werden. Eine normale körperliche Untersuchung schließt eine potenziell schwere zugrunde liegende Erkrankung nicht aus. Die Bestimmungen von Körpergewicht und Körperhöhe, Perzentilenverlauf, Messung der Atemfrequenz sowie der Sauerstoffsättigung sind obligat. Die Klärung dieser Aspekte führt dazu, dass ein „abnorm“ hustendes Kind eine zielgerichtete Diagnostik erhalten kann, die so schnell wie möglich zu einer definitiven Diagnose führen sollte, um irreversible Schäden wie z. B. Bronchiektasenbildung zu verhindern. Diese können durch eine chronische Atemwegsentzündung entstehen, und Husten kann ihr alleiniges Symptom sein. In den meisten Fällen tritt Husten jedoch als Symptom banaler viraler Luftwegsinfektionen auf und bedarf keiner erweiterten Diagnostik oder Therapie. Die anspruchsvolle Aufgabe des behandelnden Kinderarztes ist es, die wenigen Kinder zu identifizieren, die eine schwere bzw. behandlungspflichtige Grunderkrankung haben, und gleichzeitig den Großteil der sonst gesunden Kinder vor unnötigen und z. T. invasiven Untersuchungen zu bewahren. Im vorliegenden Beitrag werden systematische Vorschläge zu einem möglichst effizienten, strukturierten diagnostischen Vorgehen beim hustenden Kind gemacht.