Erschienen in:
01.07.2021 | Einführung zum Thema
Pädiatrische Psychosomatik
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. J. M. Fegert, Univ.-Prof. Dr. F. Zepp, Univ.-Prof. Dr. R. Kerbl
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 7/2021
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Auszug
Das Ihnen vorliegende Themenheft der Monatsschrift Kinderheilkunde beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der „pädiatrischen Psychosomatik“. Allein diese Begrifflichkeit ist im deutschsprachigen Raum eine Besonderheit. International wird generell eher von „pediatric psychology“ gesprochen, wenn es darum geht, die psychischen Belastungen durch (chronische) körperliche Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter zu erforschen und zu behandeln, oder wenn es sich um die Behandlung psychischer Erkrankungen mit primär körperlicher Symptomatik handelt. Im Bereich des Kinderschutzes und des Umgangs mit Belastungsfolgen früher Kindheitsereignisse sind erst in den letzten Jahren interdisziplinär zwischen den Fächern der Kinder- und Jugendmedizin sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Fortschritte erzielt worden. Auch der Einbezug der Rechtsmedizin ist hier relevant. Allerdings hat die Fixierung auf sichtbare körperliche Befunde auch zu einer teilweise zu geringen Beachtung der nach Repräsentativbefragungen sogar zunehmenden, emotionalen Vernachlässigung und emotionalen Misshandlung geführt. Kurzfristige, mittelfristige und Langzeitfolgen sind eher die Domäne der kinder- und jugendpsychiatrischen, -psychotherapeutischen und später der erwachsenenpsychiatrischen und psychotherapeutischen Verlaufsforschung. …