Erschienen in:
27.04.2016 | Hämatom | Leitthema
Shaken-Baby-Syndrom
verfasst von:
Prof. Dr. W. Reith, U. Yilmaz, C. Kraus
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Das Shaken-Baby-Syndrom (SBS) oder Schütteltrauma beschreibt das Auftreten subduraler Hämatome, retinaler Blutungen und prognostisch ungünstiger, diffuser Hirnschäden durch heftigstes Schütteln eines Säuglings. Durch die Akzelerations- und Dezelerationskräfte kommt es zu einem Abriss von Brückenvenen, retinalen Einblutungen und diffusen Hirnschäden. Neben den klinischen Symptomen wie Irritabilität, Trinkschwierigkeiten, Somnolenz, Apathie, zerebrale Krampfanfälle, Apnoe und Temperaturregulationsstörungen kommt es auch zum Erbrechen durch Hirndruck. Mildere Verlaufsformen des SBS werden häufig nicht diagnostiziert, und die Dunkelziffer ist wahrscheinlich viel höher. Bis zu 20 % der Patienten versterben innerhalb von Tagen bis Wochen an SBS, Überlebende zeigen oft kognitive Defizite und klinische Symptome wie körperliche Behinderung, Beeinträchtigung des Hörens, Sehstörungen bis zur Blindheit, Epilepsie und geistige Behinderung bzw. eine Kombination dieser Zustände. Wichtig ist deshalb die Prävention.