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Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 4/2021

10.02.2021 | Pädiatrie | Originalien Zur Zeit gratis

Auswirkungen des Lockdowns während der ersten COVID-19-Welle auf 34 kinder- und jugendärztliche Praxen im Saarland

verfasst von: Karsten Theiß, Professor Dr. Arne Simon, Professor Dr. Norbert Graf, Professor Dr. Tilman Rohrer

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 4/2021

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Zusammenfassung

Hintergrund

Das Saarland war in der ersten Welle der COVID-19-Pandemie eines der am stärksten betroffenen Bundesländer. Niedergelassene Kinder- und Jugendärzte sind erste Ansprechpartner bei Fragen zu Risikofaktoren, Symptomen und Erkrankungsverdacht. Der Lockdown könnte gravierende Auswirkungen auf die allgemeinen Konsultationszahlen, auf Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen haben.

Fragestellung

Auswirkungen des COVID-19-bedingten Lockdowns im Saarland auf die Patientenversorgung in der ambulanten Pädiatrie bezüglich Gesamtkonsultationen, Früherkennungsuntersuchungen sowie fachärztlicher Versorgung.

Methoden

Alle 53 saarländischen Kinder- und Jugendarztpraxen wurden gebeten, ihre Fallzahlen für die Kalenderwochen 2–26 der Jahre 2019 und 2020 zur Verfügung zu stellen. Diese Daten wurden mittels deskriptiver Statistik analysiert.

Ergebnisse

Die Daten aus 34 (64 %) saarländischen Kinder- und Jugendarztpraxen wurden ausgewertet. Im Lockdown kam es zu einem Rückgang von −37,0 % in der Gesamtfallzahl, −9,4 % in der Früherkennungsfallzahl und −35 % in der fachärztlichen Versorgung (4 Schwerpunktpraxen). Nach dem Lockdown blieb im Vergleich zu 2019 die Gesamtfallzahl mit −17,1 % deutlich erniedrigt, die Früherkennungsfallzahl holt mit +9,4 % fast vollständig auf, und auch die fachärztliche Versorgung zeigt mit +7 % Aufholeffekte.

Diskussion

Die ambulante Pädiatrie konnte im Saarland Lockdown-bedingte Kollateralschäden bezüglich präventiver Leistungen vermeiden und ausgefallene/verschobene Leistungen bereits im Beobachtungszeitraum nachholen. Die Gesamtfallzahlen blieben bis zum Ende des Untersuchungszeitraums niedriger als 2019, hierzu könnte auch der ausgeprägte Rückgang anderer respiratorischer Infektionen durch die SARS-CoV-2-Präventionsmaßnahmen beigetragen haben.
Literatur
1.
5.
Zurück zum Zitat Braun C, Schlechtriemen T (2020) Auswirkungen des Corona-Lockdowns auf die prä- und innerklinische Notfallversorgung. Saarländisches Ärztebl 73(9):8–16 Braun C, Schlechtriemen T (2020) Auswirkungen des Corona-Lockdowns auf die prä- und innerklinische Notfallversorgung. Saarländisches Ärztebl 73(9):8–16
14.
Zurück zum Zitat Ramshorn-Zimmer A, Schröder R, Fakler J et al (2020) Notaufnahme während der Coronapandemie: Weniger Non-COVID-19-Notfälle. Dtsch Arztebl 117(24):1201–1205. Ramshorn-Zimmer A, Schröder R, Fakler J et al (2020) Notaufnahme während der Coronapandemie: Weniger Non-COVID-19-Notfälle. Dtsch Arztebl 117(24):1201–1205.
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Zurück zum Zitat Schlack R, Neuperdt L, Hölling H et al (2020) Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der Eindämmungsmaßnahmen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. J Health Monit 5(4):23–34. DOI: 10.25646/7173 Schlack R, Neuperdt L, Hölling H et al (2020) Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der Eindämmungsmaßnahmen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. J Health Monit 5(4):23–34. DOI: 10.25646/7173
Metadaten
Titel
Auswirkungen des Lockdowns während der ersten COVID-19-Welle auf 34 kinder- und jugendärztliche Praxen im Saarland
verfasst von
Karsten Theiß
Professor Dr. Arne Simon
Professor Dr. Norbert Graf
Professor Dr. Tilman Rohrer
Publikationsdatum
10.02.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 4/2021
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-021-01125-9

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