Erschienen in:
04.03.2019 | Pädophilie | Schwerpunkt: Sexualität – Originalien
Klinische Merkmale der Inanspruchnehmer einer Präventionsambulanz für Pädophilie
Auswertungen der Diagnosen und therapeutische Schlussfolgerungen
verfasst von:
Dipl.-Psych. Caroline M. Marx, PD Dr. Dipl.-Psych. Claudia Subic-Wrana, Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Psych. Manfred E. Beutel
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Fragestellung
Sexueller Kindesmissbrauch und Konsum von Missbrauchsmaterialien sind in Deutschland weit verbreitet. Die Mainzer Präventionsambulanz bietet im Rahmen des bundesweiten Netzwerks „Kein Täter werden“ Patienten mit Pädophilie Beratung und Behandlung an. Der vorliegende Beitrag stellt die diagnostische Vorgehensweise vor und charakterisiert klinisch die Inanspruchnehmer.
Material und Methode
Anhand der Inanspruchnehmer vom Mai 2015 bis April 2018 werden Beratungsanliegen, soziodemografische und psychometrische Merkmale (sexuelle Präferenz, sexuelle Übergriffe, Psychopathologie) dargestellt.
Ergebnisse
Es kontaktierten 276 Patienten die Präventionsambulanz, 92 Patienten erschienen zu einem Erstgespräch, und 30 nahmen am Therapieprogramm teil. Häufigster Kontaktanlass waren ein laufendes Strafverfahren und Ängste vor Kontrollverlust. Meist zeigte sich ein gemischtes Störungsbild mit pädo-, hebe-, teleiophilen (kindliches, präpubertäres, erwachsenes Körperschema) Präferenzanteilen. Circa die Hälfte der Patienten wies eine komorbide Störung auf.
Schlussfolgerung
Implikationen für die klinische Praxis mit dieser spezifischen Patientengruppe, ambulante Beratungs- und Behandlungskonzepte und weitere Forschung werden diskutiert.