Erschienen in:
16.05.2018 | Pflege | Originalien
Palliative Sedierung
Entwicklung und Konsentierung einer deutschsprachigen Dokumentationsvorlage
verfasst von:
Dr. med. C. Klein, C. Wittmann, K. N. Wendt, C. Ostgathe, S. Stiel
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 7/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die palliative Sedierung (PS) wird als Ultima Ratio in der Symptomlinderung angesehen. Ziele der Arbeit sind die Entwicklung und Konsentierung einer Dokumentationsvorlage in Übereinstimmung mit den vorhandenen Empfehlungen zu Vorbereitung, Durchführung und Evaluation der PS in Deutschland.
Methoden
Auf Basis des EAPC-Rahmenwerks und individueller Vorlagen verschiedener Einrichtungen wurde ein Entwurf für eine Dokumentationsvorlage erstellt. Leitende Personen (n = 136) aus Einrichtungen der Hospiz- und Palliativversorgung wurden eingeladen, in insgesamt 3 Runden einer Online-Delphi-Befragung (Unipark®, Fa. Questback GmbH, Köln, Deutschland) alle Themenblöcke des Entwurfs in Bezug auf Formulierung, Relevanz und Umsetzbarkeit zu bewerten. Nach der zweiten Runde wurde ein multiprofessionelles Experten-Panel eingeladen, auf Basis der bisherigen Ergebnisse einen finalen Entwurf zu erstellen. Als Konsens wurde eine Zustimmung von mindestens 75 % gewertet.
Ergebnisse
Nach 3 erfolgten Delphi-Runden (64, 46 bzw. 41 Teilnehmende) wurden alle 16 Themenblöcke der Dokumentationsvorlage in den 3 Bewertungsaspekten Relevanz (82,9–100 %), Deutlichkeit der Formulierung (80,5–100 %) und Umsetzbarkeit in der Praxis (78–100 %) konsentiert. Indikation und Entscheidungsweg für eine PS sind immer zu dokumentieren, ebenso während der Durchführung die Sedierungstiefe und die Symptomlast. Die Erfassung und Dokumentation von Vitalparametern bleiben besonderen Situationen vorbehalten.
Schlussfolgerung
Die Musterdokumentationsvorlage steht als empirisch entwickelte, multiprofessionell konsentierte Empfehlung zur Dokumentation der PS kostenfrei zur Nutzung zur Verfügung (Download über
http://www.palliativmedizin.uk-erlangen.de/forschung/downloads/). Sie kann die medizinisch angemessene und ethisch akzeptable Anwendung der PS befördern und die Forschung durch ein einheitliches Vorgehen erleichtern.