Erschienen in:
10.03.2020 | Pflege | Leitthema
Kriterien der Entscheidungsfindung in der palliativen Onkologie
verfasst von:
Prof. Dr. med. B. Alt-Epping
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Wohl in kaum einem anderen Fachbereich sind medizinische Therapieentscheidungen von einem so hohen Maß an Abwägung und subjektiver Bewertung gekennzeichnet wie in der palliativen Onkologie. Nicht selten gehen diese mit konflikthaften Dissenssituationen zwischen den verschiedenen involvierten Personengruppen einher. Welche Kriterien sind für die Entscheidungsfindung relevant? Wie kann eine Therapieentscheidung medizinisch und ethisch nachvollziehbar begründet werden?
Ziel
Dieser Beitrag möchte die Kriterien, die einer medizinischen Therapieentscheidungsfindung zugrunde liegen, und den dahinter stehenden normativen Bewertungsprozess greifbar und argumentativ nutzbar machen.
Material und Methode
Dabei wird u. a. Bezug genommen auf das Kapitel „Therapiezielfindung und Kriterien der Entscheidungsfindung“ der neu erweiterten S3-Leitlinie „Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung“.
Ergebnisse
Therapieentscheidungen im palliativmedizinischen Kontext weisen eine ausgeprägte bewertend-normative Komponente auf. Indikation und Zustimmung stellen dabei die zentralen Determinanten dar.
Schlussfolgerung
Die Kenntnis dieser Kriterien kann dazu beitragen, Dissenssituationen über das therapeutische Vorgehen gerade in der palliativen Onkologie argumentativ zu analysieren und aufzulösen. Dabei bildet die S3-Leitlinie Palliativmedizin die komplexen medizinischen, juristischen, ethischen, kommunikativen und sozialen Implikationen dieses Entscheidungsprozesses ab.