Zusammenfassung
Panikstörung und Agoraphobie sind ebenso häufige wie schwere Störungen. Neben der Entwicklung der Konfrontationstherapien hat seit den 1980er Jahren vor allem die zunehmende Berücksichtigung von Panikanfällen zu wesentlichen Fortschritten in Theorie und Therapie dieser Störungen geführt. Bei Patienten mit sog. spontanen Panikanfällen fungieren körperinterne Reize als Angstauslöser. Inzwischen liegen für diese Patienten kognitive Behandlungsprogramme vor, die gezielt an den störungsspezifischen Fehlinterpretationen ansetzen. Heute sind kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungen die Methode der Wahl für Panikstörung und Agoraphobie, wo sie bei ca. 80 % der behandelten Patienten zu stabilen Erfolgen führen. Das Kapitel schildert zunächst das Erscheinungsbild der Störungen und die ätiologischen Modelle, die den Behandlungen zugrunde liegen. Danach wird das konkrete Vorgehen bei der Behandlung von Panikanfällen und Agoraphobien dargestellt, bevor die Befunde zur empirischen Überprüfung kurz zusammengefasst werden. Diese zeigen übereinstimmend, dass die massierte Reizkonfrontation bei Agoraphobien und kognitiv-behaviorale Programme bei Panikstörung sich als außerordentlich wirksam erwiesen haben.