Erschienen in:
25.05.2020 | Pankreaskarzinom | Leitthema
Chirurgie des Pankreaskarzinoms: Techniken zur Vermeidung des Lokalrezidivs
verfasst von:
Prof. Dr. med. O. Strobel, M. W. Büchler
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neben dem prognostisch führenden systemischen Rezidiv ist eine hohe Rate an Lokalrezidiven ein relevantes Problem in der Chirurgie des Pankreaskarzinoms. Anspruch der chirurgischen Resektion als Grundlage eines kurativen Therapiekonzepts muss die Verbesserung der lokalen Kontrolle sein.
Ziel der Arbeit
Die aktuelle Datenlage bezüglich Häufigkeit, Relevanz und Risikofaktoren des Lokalrezidivs wird zusammengefasst und daran abgeleitet werden Strategien zur Reduktion des Lokalrezidivs unter besonderer Berücksichtigung chirurgischer Resektionstechniken dargestellt.
Material und Methoden
Es erfolgte eine Analyse und Bewertung aktueller wissenschaftlichen Literatur zum Thema.
Ergebnisse und Diskussion
Ein Lokalrezidiv tritt nach Resektion eines Pankreaskarzinoms als erste Rezidivmanifestation bei 20–50 % der Patienten auf. Die erhebliche Variation der Lokalrezidivraten hängt von chirurgischer Qualität, (neo)adjuvantem Therapieregime sowie von Design der Nachsorge und Dauer der Nachbeobachtung ab. Ein R1-Status ist ein wichtiger Risikofaktor für das Lokalrezidiv und deutet auf die Relevanz der lokal radikalen Resektion hin. Bei den meisten Lokalrezidiven handelt es sich um perivaskuläre Rezidive oder Lymphknotenrezidive. Chirurgisch technische Ansatzpunkte zur Verbesserung der Lokalrezidivrate betreffen daher die Lymphadenektomie, die Dissektion direkt an den Oberbauchgefäßen unter Mitnahme der periarteriellen Gefäßplexus und die Gefäßresektion. Die Sicherheit und onkologische Effektivität der radikalen Resektionstechniken beim Pankreaskarzinom im Kontext der multimodalen Therapie muss in prospektiven Studien weiter evaluiert werden.