Erschienen in:
20.12.2017 | Pankreaskarzinom | Leitthema
Pankreasfrühkarzinom
verfasst von:
C. Kahlert, M. Distler, D. Aust, L. Gieldon, J. Weitz, Prof. Dr. T. Welsch
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Pankreaskarzinom steht bei den tumorbedingten Todesursachen aktuell an vierter Stelle und wird bis 2020 voraussichtlich die zweithäufigste Todesursache in den USA sein.
Fragestellung
Welche Diagnosemöglichkeiten und Therapiestrategien zur Behandlung eines Pankreasfrühkarzinoms und seiner präkanzerösen Vorstufen können angewandt werden?
Ergebnisse
Eine flächendeckende Vorsorgeuntersuchung ist zur Früherkennung beim Pankreaskarzinom in der Normalbevölkerung nicht sinnvoll. Beim Verdacht auf auf das Vorliegen eines familiären Pankreaskarzinoms oder bei nachgewiesenen sporadischen Keimbahnmutationen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko sollte hingegen eine Vorsorgeuntersuchung spätestens ab dem 45. Lebensjahr begonnen werden. Ebenfalls sollte bei Patienten mit einer präkanzerösen Pankreasneoplasie (insbesondere muzinöse Pankreastumoren) eine elektive Pankreas(teil)resektion durchgeführt werden, da hier ein relevantes Risiko für das Vorliegen eines Pankreasfrühkarzinoms besteht. Komplementär zur bildgebenden Diagnostik können möglicherweise zukünftig nichtinvasive, blutbasierte Biomarker wie zirkulierende Tumorzellen, Exosome oder zellfreie Tumor-DNA eingesetzt werden, um ein Pankreaskarzinom bereits im Frühstadium erkennen zu können.
Schlussfolgerung
Die rechtzeitige Diagnose und Behandlung eines Pankreasfrühkarzinoms kann die Prognose der betroffenen Patienten deutlich verbessern.