Erschienen in:
27.09.2016 | Adipositas | Kasuistiken
Plasmapherese zur Behandlung einer hypertriglyzeridämiebedingten Pankreatitis
Ein Fallbericht
verfasst von:
G. Eden, F. Gradaus, K. Brown, I. Gauert, C. Sass, J. T. Kielstein
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Die hypertriglyzeridämiebedingte Pankreatitis ist eine seltene, jedoch schwere Form der Pankreatitis, die bis zu 10 % aller Pankreatitiden ausmacht. Trotz der geklärten kausalen Rolle der Triglyzeride bei dieser Erkrankung gibt es keine etablierte Therapie. Wir berichten von einer 36-jährigen kaukasischen Patientin mit Adipositas permagna (BMI 45 kg/m²), die mit Triglyzeridwerten von 2757 mg/dl und abdominellen Beschwerden zu uns verlegt wurde. Bei Verschlechterung der klinischen Situation, die eine invasive mechanische Beatmung erforderlich machte, führten wir eine Plasmapheresetherapie durch. Durch den Austausch von 6 l Plasma (entspricht dem 1,5-Fachen des errechneten Plasmavolumens) wurden die Triglyzeride um 86 % auf 387 mg/dl gesenkt. Eine weitere Plasmapherese war nicht notwendig. Nach einem protrahierten Weaning der Patientin, die eine schizoaffektive Störung hatte, konnte nach 23 Tagen Intensivaufenthalt die Verlegung auf die Normalstation erfolgen. Die Plasmapherese ist ein effektives Verfahren, um eine rasche kausale Therapie einer hypertriglyzeridämiebedingten Pankreatitis durchzuführen.