04.04.2022 | Parodontale Erkrankungen | CME-Kurs
Parodontitis-Therapie unter antiresorptiver Medikation
Anzahl Versuche: 2
Bisphosphonate gehören zu den antiresorptiven Medikamenten (AR) und werden seit Jahren erfolgreich in der Osteoporosetherapie und bei malignen Erkrankungen eingesetzt. Als Nebenwirkung kann ihre Anwendung eine Kiefernekrose („osteonecrosis of the jaw“, ONJ) auslösen. Aufgrund des demografischen Wandels steigt die Zahl der betroffenen Patienten; dies stellt Behandler vor große Herausforderungen. Neben dem grundlegenden Verständnis der Antiresorptivaassoziierten Kiefernekrose („antiresorptive drug-related osteonecrosis of the jaw“, AR-ONJ) und der verordneten Medikamente spielen die Erfassung des patientenindividuellen Risikos, die klinische Diagnostik und die individuellen Präventionsmaßnahmen zentrale Rollen. In der Parodontitistherapie sind zahlreiche antiinfektiöse Maßnahmen wichtige Grundbausteine zur Vermeidung von ONJ, da sie auf die Kontrolle von lokalen Infektionen und Reduktion der bakteriellen Keimeintrittspforten abzielen. Eine Voraussetzung zur Sicherstellung der bestmöglichen Patientenversorgung ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von verschreibenden Medizinern, Zahnmedizinern, Mund-Kiefer-Gesichts- und Oralchirurgen, mit dem Ziel, eine AR-ONJ zu vermeiden und die Lebensqualität des Patienten zu erhalten. Mögliche prophylaktische Antibiotikagaben sollten einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung unterzogen werden.
Nach der Lektüre dieses Beitrags …
- kennen Sie das Krankheitsbild der Antiresorptiva-assoziierten Kiefernekrose („antiresorptive drug-related osteonecrosis of the jaw“, AR-ONJ) und die Wirkung der antiresorptiven Medikamente (AR).
- können Sie eine spezifische Anamnese und den individuellen Risikostatus des Parodontitis-Patienten erheben.
- ermitteln Sie den Behandlungsbedarf vor einer AR-Therapie anhand der Befunde in der klinischen Diagnostik.
- können Sie abschätzen, welche Maßnahmen im Rahmen einer Parodontitis-Therapie eine spezielle Vorsorge, wie zum Beispiel eine antibiotische Abschirmung, bei mit AR behandelten Patienten notwendig machen.
Dieser Fortbildungsbeitrag wurde nach den Leitsätzen der Bundeszahnärztekammer, der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung zur zahnärztlichen Fortbildung vom 01.01.2006 erstellt.