Erschienen in:
07.07.2016 | Epilepsie | Übersichten
Brivaracetam zur Zusatztherapie bei fokalen Epilepsien
verfasst von:
PD Dr. A. Strzelczyk, MHBA, I. Steinig, K. M. Klein, L. M. Willems, S. Knake, F. Rosenow, S. Bauer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 10/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Brivaracetam ist das neueste zugelassene Antiepileptikum zur Zusatztherapie bei fokalen Epilepsien und besitzt eine hohe Affinität als SV2A-Ligand. Diese Übersichtsarbeit fasst die Daten aus den Zulassungsstudien zusammen, in denen mehr als 2000 Patienten Brivaracetam erhielten. Eine signifikante mediane Anfallsreduktion von 30,5–53,1 % für 50 mg/Tag, 32,5–37,2 % für 100 mg/Tag und 35,6 % für 200 mg/Tag konnte nachgewiesen werden. Insgesamt war Brivaracetam gut verträglich, wobei Fatigue, Schwindel und Somnolenz zu den hauptsächlich auftretenden unerwünschten Ereignissen gehören. Ein unmittelbarer Wechsel von Levetiracetam auf Brivaracetam in einem Umstellungsverhältnis zwischen 10:1 bis 15:1 scheint möglich und könnte verhaltensbezogene Nebenwirkungen, die durch Levetiracetam ausgelöst wurden, vermindern. Eine zügige Permeabilität ins Hirngewebe und ein schneller Wirkungseintritt im Vergleich zu Levetiracetam legen nahe, dass Brivaracetam in der Notfallsituation nützlich sein könnte.