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Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 3/2017

01.06.2017 | Originalbeitrag

Partizipative Bedarfsanalyse kommunaler Akteure. Grundlage einer kommunalen Gesamtstrategie zur Gesundheitsförderung

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 3/2017

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Zusammenfassung

Hintergrund

Das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO) verbindet systematisch eine kommunale Gesamtstrategie für Gesundheitsförderung und Prävention mit der Gesundheitsförderung im Settingansatz. Mit einer Alterszielgruppe von 3‑ bis 10-jährigen Kindern knüpft es an die etablierten Frühen Hilfen an, fördert die systemübergreifende Vernetzung und stärkt durch Organisationsentwicklungsprozesse die Entwicklung von Kitas und Schulen im Landkreis zu gesundheitsförderlichen Organisationen.

Ziel der Arbeit

Die vorgestellte Studie verfolgt das Ziel einer Bestands- und Bedarfsanalyse aus der Perspektive der örtlichen Akteure als erstem Schritt des „public health action cycle“. Von Interesse sind dabei die Themen: Ist-Stand der Vernetzung, weitere Kooperationswünsche und Problembereiche.

Material und Methode

Die Daten basieren zum einen auf einer Fragebogenerhebung (n = 440) und zum anderen auf 27 Experteninterviews. Die quantitativen Daten wurden deskriptiv, das qualitative Material anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Daten wurden unter Berücksichtigung der Systemzugehörigkeit der Befragten analysiert.

Ergebnisse

Bestehende Kooperationen wurden vorrangig innerhalb der Systeme beschrieben. Gelegenheiten zum systemübergreifenden Kontakt und Austausch wurden gewünscht. Es wurde ein Bedarf an Informationen über relevante Akteure und bestehende Angebote im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung geäußert. Außerdem scheint die Möglichkeit zur Vernetzung vor Ort und ein verstärkter Einbezug der Eltern in das PNO relevant.

Schlussfolgerungen

Es zeigt sich, dass der partizipative Einbezug der relevanten Akteure eine sinnvolle Strategie zur Weiterentwicklung der kommunalen Gesamtstrategie darstellt. Aufbauend auf den Ergebnissen einer umfassenden Situations- bzw. Bedarfsanalyse konnten erste Maßnahmen (z. B. lokale Netzwerke sowie Netzwerkprojekte zum systemübergreifenden Austausch) initiiert werden.
Fußnoten
1
Förderkennzeichen: 02K12B051.
 
2
Ausführliche Informationen zum Gesamtprojekt: www.​pno-ortenau.​de; [5].
 
3
Ergänzt werden diese Zahlen durch einen Bericht „Zur gesundheitlichen und sozialen Situation von 3‑ bis 10-jährigen Kindern im Ortenaukreis“ [21].
 
4
Hinweis: Aufgrund des Erkenntnisinteresses erfolgte die Zuordnung zu den Systemen prioritär nach inhaltlichen, weniger nach administrativ-formalen Kriterien oder gesetzlicher Verortung.
 
5
Da der Fragebogen von den direkt angesprochenen Personen z. T. weitergegeben wurde, kann dies nur ein ungefährer Wert sein, der sich auf das Verhältnis der tatsächlich beantworteten Fragebögen und der Anzahl der verschickten Einladungen zur Teilnahme bezieht. Eine genaue Auskunft darüber, inwiefern die Systemzugehörigkeit beim Rücklauf die Systemzugehörigkeit beim Versand wiederspiegelt ist aus diesem Grund nicht möglich.
 
6
Alle Interviewerinnen haben ein sozial- bzw. gesundheitswissenschaftliches Studium absolviert und verfügen über Kompetenzen in der qualitativen Forschung. Vor der Durchführung der Interviews erfolgte zudem eine Schulung bezüglich des Leitfadens.
 
7
Lesehinweis: (23 = Interview 23; 287 = Abschn. 287).
 
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Metadaten
Titel
Partizipative Bedarfsanalyse kommunaler Akteure. Grundlage einer kommunalen Gesamtstrategie zur Gesundheitsförderung
Publikationsdatum
01.06.2017
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 3/2017
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-017-0591-4

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