Biobanken spielen eine zentrale Rolle in der biomedizinischen Forschung, insbesondere für die personalisierte Medizin. In Deutschland wurden in den letzten Jahren an 36 Standorten Biobanken aufgebaut, die unter der German Biobank Alliance (GBA) vernetzt sind. Diese Biobanken sammeln hochwertige Bioproben und dazugehörige klinische Daten, um Forschungsprojekte zu unterstützen. Dabei gibt es integrierte Biobanken, die sowohl Gewebe- als auch Flüssigproben enthalten, sowie separate Strukturen, je nach spezifischen Anforderungen.
Gewebebiobanking ist besonders komplex, da es invasive Probenentnahmen erfordert und die Proben oft nicht reproduzierbar sind. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Kliniken, Pathologen, IT und Biobankmanagern ist unerlässlich, um die Qualität der Proben zu sichern und die interdisziplinäre Forschung zu fördern.
Die Integration von Pathologie und Biobank auf organisatorischer und technischer Ebene ist entscheidend, ebenso wie gemeinsame IT-Systeme und standardisierte Protokolle. Qualitätssicherung, ethische Richtlinien und Datenschutz sind weitere wichtige Aspekte, um Vertrauen und rechtliche Sicherheit zu gewährleisten.
Zudem sollten langfristige Finanzierungsmodelle entwickelt werden, um den nachhaltigen Betrieb der Biobanken sicherzustellen. Die GBA unterstützt neue Biobanken durch die Arbeitsgruppe „Starterkit“, die Leitfäden und Best-Practice-Beispiele bereitstellt.
Gewebebiobanken sind somit essenzielle Werkzeuge zur Erforschung von Krankheiten und zur Entwicklung neuer Therapien, müssen aber strengen ethischen und rechtlichen Standards genügen, um ihren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen zu maximieren.