Zusammenfassung
Pathologisches Kaufverhalten zeichnet sich durch Kaufattacken aus, die nicht bedarfsorientiert sind und als unkontrollierbar empfunden werden. Dabei steht der Akt des Kaufens im Vordergrund, sodass erworbene Waren hinterher selten oder gar nicht benutzt werden. Die wiederholte Entgleisung des Kaufverhaltens hat Schwierigkeiten im psychischen, sozialen und finanziellen Bereich zur Folge. Neben ihrem Kaufverhalten leiden Betroffene oft noch an weiteren psychischen Störungen, hauptsächlich an Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen und Impulskontrollstörungen. Über die adäquate Klassifikation des Störungsbildes besteht Uneinigkeit; bisher wird es den Impulskontrollstörungen zugeordnet. In der Behandlung von pathologischen Käufern haben sich kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppenprogramme bewährt. Zur Wirksamkeit von Pharmakotherapie oder anderen psychotherapeutischen Ansätzen gibt es derzeit noch keine Nachweise. Es besteht Forschungsbedarf hinsichtlich der Klassifikation, Ätiologie und zur Entwicklung von differenziellen Behandlungsangeboten.