Erschienen in:
01.08.2008 | Originalien
Pathomorphologische Veränderungen bei der allergischen und idiopathischen Rhinitis
verfasst von:
PD.Dr. S. Knipping, H.J. Holzhausen, A. Riederer, T. Schrom
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Pathophysiologie der allergischen (AR) und idiopathischen Rhinitis (IR) ist bis heute nicht vollständig geklärt. Die AR und die IR sind gekennzeichnet durch eine zugrunde liegende nasale Hyperreaktivität. Ziel der Untersuchung war die Suche nach pathomorphologischen Veränderungen der Nasenschleimhaut bei diesen verschiedenen Rhinitisformen.
Patienten und Methoden
Proben der unteren Nasenmuschel wurden von 20 Patienten mit persistierender AR, von 16 Patienten mit IR und von 15 Patienten ohne Hinweis für chronisch-entzündliche Veränderungen während einer Nasenoperation entnommen. Die Präparate wurden in Glutaraldehyd oder Paraformaldehyd fixiert. Nach Inkubation mit Antikörpern gegen Substanz P (SP), „calcitonin gene related peptide“ (CGRP) und gegen endotheliale Stickoxidsynthase (eNOS) kamen immunhistochemische und immunelektronenmikroskopische Techniken zur Anwendung. Zur Detektion der Immunreaktionen wurden die Avidin-Biotin-Komplex- (ABC-)Methodik bzw. die Streptavidin-Gold-Markierung für die Immunelektronenmikroskopie verwendet. Die Ergebnisse wurden licht- und elektronenmikroskopisch fotodokumentiert.
Ergebnisse
Die Nasenschleimhaut von Patienten mit AR bzw. IR zeigt viele pathomorphologische Gemeinsamkeiten. Eine Hyperinnervation konnte als Korrelat für die neurogene Entzündung gefunden werden. SP und CGRP sind als neuronale Kotransmitter vermehrt nachweisbar. Bei der AR zeigten sich massive Entzündungsinfiltrate und Ödeme, während bei der IR keine Hinweise für eine eosinophile Entzündung beobachtet wurden.
Schlussfolgerung
An Hand der vorliegenden Untersuchung lassen sich bei der AR und der IR neben typischen Unterschieden ähnliche pathomorphologische Veränderungen der Nasenschleimhaut nachweisen. Auf der Grundlage dieser Befunde kann eine antientzündliche Therapie für beide Rhinitisformen in Erwägung gezogen werden.