Skip to main content
Erschienen in:

Open Access 15.11.2024 | Patientenverfügung | Originalien

Perspektiven auf das Lebensende: eine systematische Erhebung bei Patienten mit amyotropher Lateralsklerose

verfasst von: Clemens Eickhoff, Bettina Schöne-Seifert, Dagmar Kettemann, Eike Bormann, Torsten Grehl, Matthias Boentert, Jan C. Koch, Carolina Schmitt, Bertold Schrank, Carsten Schröter, Prof. Dr. Thomas Meyer

Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 12/2024

Zusammenfassung

Hintergrund

Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine Erkrankung, die weiterhin vorwiegend symptomatisch bzw. palliativ behandelt werden muss. Umso wichtiger ist es, neben der Initiierung von Therapien wie Perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG), nichtinvasiver Beatmungstherapie (NIBT), invasiver Beatmungstherapie mit Tracheotomie (IBT), beizeiten über die mögliche Beendigung dieser Maßnahmen zu sprechen.

Fragestellung

Welche Bedeutung haben Patientenverfügungen für die Betroffenen und wo liegen eventuelle Defizite der Therapieplanung für das Lebensende?

Material und Methode

An sechs Behandlungszentren wurden im Zeitraum zwischen März 2017 und Januar 2019 Patienten mit der klinisch sicheren Diagnose ALS gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Insgesamt haben 328 Personen diese Bögen ausgefüllt zurückgegeben.

Ergebnisse

Insgesamt 72 % der Befragten besaßen eine Patientenverfügung (PV), 25 % planten eine solche auszufüllen, lediglich 3 % lehnten dies ab. Beim Verfassen der PV hatten die meisten Patienten (90 %) Unterstützung erhalten, bei 56 % fand jedoch keine ärztliche Beratung statt und lediglich 18 % hatten ihre Verfügung gemeinsam mit Arzt und Angehörigen erstellt, wobei sich die Mehrzahl eine Unterstützung auch durch einen Arzt gewünscht hätte. 37 % aller Patienten wünschten sich einen Ansprechpartner, um über ihre Erkrankung zu sprechen, lediglich 40 % von diesen hatten einen solchen Ansprechpartner. 22 % aller Patienten gaben an, einen Suizid erwogen zu haben. Von diesen gaben 55 % an, keinen Ansprechpartner für die psychische Belastung durch die Erkrankung zu haben; 31 % gaben aber an, dass sie gerne einen Ansprechpartner hätten.

Diskussion und Schlussfolgerung

Eine koordinierte Versorgung von ALS-Patienten, die auch die psychosozialen Aspekte in den Blick nimmt, ist dringend erforderlich.
Hinweise
QR-Code scannen & Beitrag online lesen

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Die komplexe Behandlung von Patienten mit einer amyotrophen Lateralsklerose (ALS) bedarf der hausärztlichen, fachärztlichen und spezialärztlichen Zusammenarbeit sowie der multiprofessionellen Versorgung in spezialisierten ALS-Zentren [4]. Eine wichtige Aufgabe besteht darin, ALS-Patienten in ihren persönlichen Entscheidungen über das Beginnen, Begrenzen oder Beenden lebensverlängernder Maßnahmen zu beraten und zu unterstützen.

Methodik

Studiendesign

Die Untersuchung wurde als prospektive multizentrische Beobachtungsstudie durchgeführt. In die Studie wurden Patienten mit behandlungsseitig klinisch gesicherter Diagnose ALS (ICD-10 G12.2) aufgenommen. An sechs Behandlungszentren (fünf ALS-Ambulanzen und eine Rehabilitationsklinik für neuromuskuläre Erkrankungen) wurden ALS-Patienten im Erhebungszeitraum zwischen März 2017 und Januar 2019 in die Beobachtungsstudie aufgenommen. Nach Studieninformation und Einwilligung wurden Fragebögen ausgehändigt und ggf. nach dem Ausfüllen zurückgegeben. Wie viele Bögen mithilfe von Angehörigen oder aber gar nicht ausgefüllt wurden, ist nicht dokumentiert. Ebenso ist nicht dokumentiert, wie viele Bögen ausgehändigt, aber nicht zurückgegeben worden sind. Alle eingeschlossenen Bögen wurden pseudonymisiert.

Untersuchte Variablen

Vorhandensein einer Patientenverfügung

Erfasst wurden Fehlen, Ablehnung oder Besitz (samt Dauer) einer Patientenverfügung (PV) sowie deren subjektiv beurteilte Vollständigkeit.

Unterstützung beim Erstellen einer PV

Erfasst wurde, ob Patienten hierbei ärztliche, notarielle oder anderweitige Hilfe erfahren haben und was sie sich hierfür wünschen würden (Auswahloptionen mit Möglichkeit der Mehrfachnennung). Weiterhin wurde der Hinterlegungsort der PV erfragt.

Einstellung zu lebensverlängernden Maßnahmen

Für Ernährung über eine perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG), eine nichtinvasive Beatmungstherapie (NIBT) sowie eine invasive Beatmungstherapie über Tracheotomie (IBT) wurde systematisch erfragt, ob sie gewünscht würden. Dabei wurde zwischen grundsätzlicher Ablehnung und kontextbezogenem Einsatz/Abbruch unterschieden. Zusätzlich wurden konkrete „Umstände“ erfragt, unter denen die Maßnahmen beendet werden sollten (Mehrfachantworten).

Suizidüberlegungen

„Erwägungen“ eines möglichen Suizids wurden mit einer Auswahloption – ohne weitere zeitliche und inhaltliche Spezifizierung – erfasst. Weiterhin wurde der Wunsch nach Zulässigkeit von Suizidhilfe durch den eigenen Arzt erfragt.

Ansprechpartner bei psychischer Belastung

Erfragt wurde der Wunsch nach einem „Ansprechpartner“, um über „psychische Belastungen“ sprechen zu können. In einer Folgefrage wurde ermittelt, ob der gewünschte Ansprechpartner vorhanden sei.

Demographische und klinische Charakteristika

Die erhobenen Charakteristika der untersuchten Patienten sind in Tab. 1 zusammengefasst.
Tab. 1
Demographische und klinische Daten
Alter
< 50 Jahre:
10 % (N = 30)
50–70 Jahre:
58 % (N = 173)
> 70 Jahre:
32 % (N = 97)
Gesamtzahl = 300
KA (keine Angabe) = 28
Geschlecht
Männlich 61,5 % (N = 184)
Weiblich 38,5 % (N = 115)
Gesamtzahl = 299
KA = 29
Zeit seit Diagnosestellung
< 1 Jahr: 29 % (N = 96)
1–3 Jahre: 32 % (N = 105)
> 3 Jahre: 30 % (N = 99)
Gesamtzahl = 300
KA = 28
Region der Betroffenheit (mit Mehrfachnennungen)
Bulbäre Symptome: 49 % (N = 147)
Extremitätenparesen
Arme: 64 % (N = 190)
Beine: 66 % (N = 198)
Respiratorische Symptome 22 % (N = 67)
Gesamtzahl = 298
KA = 30
Bereits eingeleitete lebensverlängernde Maßnahmen
Nichtinvasive Beatmung 16 % (N = 52)
Invasive Beatmung 3 % (N = 9)
PEG-Ernährung: 11 % (N = 37)
Gesamtzahl = 300
KA = 28

Statistische Analysemethoden

Die pseudonymisierten Daten wurden strukturiert erfasst und mit SPSS (SAS 9.4/SAS Institute, SPSS 27/IBM, Armonk, NY, USA) ausgewertet.

Ergebnisse

Vorhandensein einer Patientenverfügung

Zum Zeitpunkt der Befragung besaßen 72 % (n = 235) eine PV. Weitere 25 % (n = 83) beabsichtigten eine PV zu erstellen, während eine kleine Patientengruppe (3 %, n = 9) dies ablehnte. Ein Zusammenhang mit soziodemographischen Merkmalen oder mit der Zeitspanne seit Diagnosestellung war nicht nachweisbar. Bemerkenswert war der Zusammenhang zum Grad der Betroffenheit: 81 % (n = 54) der Patienten mit respiratorischer Beteiligung hatten bereits eine PV erstellt. Von den PV-Besitzern hielten 87 % (n = 204) ihre PV für (weitgehend) vollständig; 79 % (n = 184) von ihnen hatten eine zusätzliche Vorsorgevollmacht.

Unterstützung beim Erstellen einer PV

Die Mehrheit der ALS-Patienten hatte Unterstützung beim Verfassen ihrer PV (90 %, n = 212, Abb. 1) – an erster Stelle durch Angehörige, gefolgt von Ärzten. Ganz ohne ärztliche Beratung verfassten 56 % (n = 132) der Patienten ihre PV. Von dieser Patientengruppe hätten sich 54 % (n = 71) ärztliche Unterstützung gewünscht, während 35 % (n = 46) ausdrücklich darauf verzichtet hatten. Hinterlegt waren die PV (Mehrfachnennungen erlaubt) mehrheitlich bei den „medizinischen Unterlagen“ (68 %, n = 159) oder den Angehörigen (44 %, n = 103), deutlich seltener beim Hausarzt (23 %, n = 53), beim Vorsorgebevollmächtigten (23 %, n = 53), in einem Register (17 %, n = 40) oder beim Notar (14 %, n = 32).

Planung lebensverlängernder Maßnahmen

Vorhandene Patientenverfügungen (n = 235) wurden häufig genutzt, um Festlegungen über Ernährung durch eine PEG (79 %; n = 186) sowie über eine nichtinvasive (69 %; n = 161) bzw. invasive Beatmungstherapie (84 %; n = 198) zu treffen (Abb. 2a). Dabei wollte ein hoher Anteil an Patienten die Option unterstreichen, zuvor eingeleitete lebensverlängernde Maßnahmen beenden zu können – insbesondere bei der nichtinvasiven Beatmung (49 %, n = 116). Für alle drei Maßnahmen wurden teils grundsätzliche Ablehnung und teils der Wunsch nach kontextabhängiger Beendigung geltend gemacht. Hierbei zeigt sich für alle drei Interventionen keine Korrelation mit dem Grad der Betroffenheit, wohl aber mit der Zeitspanne seit Symptombeginn. So nahm die pauschale Opposition gegenüber lebensverlängernden Maßnahmen (insbesondere einer PEG) im Krankheitsverlauf ab, während die Option einer kontextabhängigen Beendigung bereits eingeleiteter Maßnahme häufiger in Betracht gezogen wurde (Abb. 2b). Bei den konkreten „Umständen“, unter denen die lebensverlängernden Maßnahmen beendet werden sollten (Mehrfachnennung), dominierten der „unmittelbare Sterbeprozess“ mit 69 % (n = 163), ein vorliegendes „Koma“ mit 65 % (n = 152), der „irreversible Verlust der Bewegungsfähigkeit“ mit 46 % (n = 109) und ein „irreversibler Kommunikationsverlust“ mit 46 % (n = 108).

Suiziderwägung

Von allen 328 Befragten gaben 59 % (n = 192) an, keinen Suizid erwogen zu haben, 22 % (n = 71) bestätigten jedoch eine solche Überlegung, 19 % machten keine Angaben (n = 65). Eine Korrelation mit der Erkrankungsdauer, dem Grad der Betroffenheit oder dem Besitz einer PV war dabei nicht auszumachen. Wann im Verlauf besagte Suiziderwägungen stattgefunden hatten, wurde nicht erfragt. Des Weiteren wünschten 55 % (n = 181) der Gesamtkohorte sowie 96 % (n = 68) der Patienten mit Suiziderwägung, dass ihrem Arzt Suizidhilfe erlaubt sein sollte (Abb. 3). Suizidhilfe „in einem anderen Land, z. B. in der Schweiz“ wurde von 28 % (n = 92) aller Befragten als eine für sie denkbare Option gesehen sowie von 63 % (n = 45) derjenigen Patienten, die einen Suizid bereits in Erwägung gezogen hatten. Patienten, die wünschten, ärztliche Suizidassistenz solle erlaubt sein, würden zu 50 % (n = 90) Suizidassistenz auch außerhalb Deutschlands in Betracht ziehen.

Ansprechpartner bei psychischer Belastung

Insgesamt 37 % (n = 120) der Patienten bekundeten den Wunsch nach einem Ansprechpartner, um über psychische Belastungen im Zusammenhang mit ihrer ALS zu sprechen (24 % [n = 80] machten keine Angaben). Nur eine Untergruppe der Patienten mit Wunsch nach einem Ansprechpartner gab an, dass ein entsprechender Ansprechpartner für sie vorhanden sei (40 %, n = 48, Abb. 4); 56 % (n = 67) gaben an, dass kein solcher Ansprechpartner existiert, das sind von allen 328 befragten Patienten 20 %.
Unter den Patienten, die angaben, einen Suizid „in Erwägung“ gezogen zu haben (n = 71), gaben 55 % an, keinen Ansprechpartner für die psychische Belastung durch die Erkrankung zu haben; 31 % gaben aber an (n = 22), dass sie gerne einen Ansprechpartner hätten, 24 % dagegen hielten dies nicht für erforderlich. Ein Zusammenhang dieser Antworten mit soziodemographischen Merkmalen, der Erkrankungsdauer, der Betroffenheit oder dem Vorliegen einer PV war nicht auszumachen.
Allerdings zeigte sich bei der Mehrheit eine enge familiäre Einbindung: 72 % (n = 236) aller Befragten waren verheiratet oder in einer Partnerschaft. 79 % (n = 259) hatten Kinder, zu denen in 90 % (n = 233) „enger Kontakt“ bestünde.

Demographische und klinische Daten

An der Studie nahmen 328 Patienten teil. Die Geschlechter- und Altersverteilung entspricht einer typischen ALS-Kohorte (61,5 % Männer, 38,5 % Frauen; 10 % der Betroffenen jünger als 50 Jahre, 32 % über 70 Jahre, die übrigen zwischen 50 und 70 Jahren). Der Anteil an Betroffenen, der bereits lebensverlängernde Maßnahmen in Anspruch genommen hatte (11 % PEG, 16 % NIBT und 3 % IBT), war geringer als etwa in einer aktuellen Studie der Charité (29 %, 21 % bzw. 10 % [2]). Somit wurden hier auch Patienten in einem vergleichsweise frühen Stadium der ALS erfasst. Die demographischen und klinischen Daten sind in Tab. 1 zusammengefasst.

Diskussion

Amyotrophe Lateralsklerose ist gegenwärtig nicht heilbar, dennoch bestehen zahlreiche Behandlungsoptionen, vorwiegend zur Symptomlinderung, Verbesserung der sozialen Teilhabe und Verlängerung der Lebenszeit. Ob, wann und wie lange ALS-Patienten solche Maßnahmen, insbesondere PEG- und Beatmungstherapien, in Anspruch nehmen wollen oder nicht, sollte – darüber besteht Einigkeit – von ihren persönlichen Wertvorstellungen abhängen und vor dem Hintergrund guter medizinischer Aufklärungs- und Beratungsgespräche und bestmöglicher psychosozialer Unterstützung ausgelotet werden. Zudem sollte immer wieder Gelegenheit geboten werden, Überlegungen und Präferenzen zum Therapieregime in einer Patientenverfügung (PV) zu dokumentieren und im Verlauf der Erkrankung zu überdenken und zu revidieren – wie dies der Idee der Vorsorgeplanung („advanced care planning“) entspricht [3].
Zur Realität solcher Vorsorgeplanungen bei ALS-Patienten sowie zu Suiziderwägungen oder dem Wunsch nach ärztlicher Suizidhilfe gibt es bisher wenige Untersuchungen [1]. In der vorliegenden systematischen Erhebung wird ein Teil dieser Themen adressiert.
Die Ergebnisse dieser Studie wurden durch strukturierte Interviews mit schriftlichen Fragen und vordefinierten Antwortoptionen erzielt. Durch dieses Studiendesign konnte eine umfangreiche Kohorte im Rahmen ihrer Regelversorgung an spezialisierten Behandlungszentren befragt werden. Diese Untersuchungsmethodik ist zugleich mit Limitationen verbunden: Fragestellungen wie Antwortmöglichkeiten beruhten auf empirischen Erfahrungen der Autoren; qualitative Daten konnten nur zum Teil gewonnen werden; die selektive Rekrutierung an spezialisierten Zentren bringt mögliche Verzerrungen mit sich.
Zum Zeitpunkt der Befragung besaßen 72 % (n = 235) der Patienten eine PV. Dies stimmt mit Erhebungen aus den USA und Kanada überein, in denen 70–90 % der ALS-Patienten über eine PV verfügten [47]. Für Deutschland und Europa gibt es nur wenige Untersuchungen, diese erbrachten eine deutlich geringere PV-Häufigkeit [811]. Die hohe Erstellungsrate in unserer Studie zeigt die grundsätzliche Bedeutung einer PV bei ALS. Sie wurde hier häufig und bereits zu Beginn der Krankheit erstellt, obwohl deren Verlauf den betroffenen Patienten in der Regel die Möglichkeit belässt, Behandlungsentscheidungen – teilweise mit Unterstützung durch elektronische Kommunikationssysteme – jeweils aktuell und selbstbestimmt zu treffen. Daher kommen PV wohl selten zur unmittelbaren Anwendung: etwa bei akuten Beatmungsnotfällen oder bei plötzlich hinzukommenden Erkrankungen, die zum Verlust der Einwilligungsfähigkeit führen. Die Bedeutung von PV liegt somit meist weniger in ihrer Funktion zur Regulierung von Therapiemaßnahmen als in ihrer Funktion, Entscheidungsprozesse im Sinne des „advanced care planning“ [3] anzustoßen und einen Rahmen für die palliativmedizinische Betreuung zu bahnen [12, 13]. Idealerweise dient dann die PV der Grundidee gemeinsamer Entscheidungsfindung von Arzt und Patient und wird zum Katalysator für kontinuierliche Überlegungen, Gespräche und Festlegungen.
Insgesamt 87 % der Patienten betrachteten ihre PV als inhaltlich (weitgehend) vollständig. Dieses Ergebnis ist wenig erstaunlich, da von den rekrutierenden ALS-Behandlungszentren (und auf deren Internetseiten) eine Muster-PV bereitgestellt wird, in der typische Entscheidungssituationen zur invasiven Ernährung und Beatmung präzisiert und unterschieden werden [1, 14]. Die Nutzung einer PV zur Dokumentation von Wünschen nach interventions- und kontextspezifischen Therapiebegrenzungen zeigt eine erhebliche Präferenzvariabilität: So wurden die erfragten drei Interventionen in unterschiedlichen Anteilen primär abgelehnt (34 % PEG, 19 % NIBT, 52 % IBT) oder sollten unter bestimmten Bedingungen beendet werden (45 % PEG, 49 % NIBT, 32 % IBT).
Ein kritisches Ergebnis unserer Untersuchung besteht darin, dass lediglich 25 % (n = 59) der Patienten ihre PV in gemeinsamer Entscheidungsfindung mit Arzt und Angehörigen erstellt hatten. Ganz ohne ärztliche Unterstützung haben 56 % der ALS-Patienten ihre PV verfasst, von denen mehr als die Hälfte diese Tatsache ausdrücklich bedauerte. Dass somit etwa ein Drittel der befragten ALS-Patienten auf eigentlich erwünschte ärztliche Unterstützung verzichten musste, werten wir als ernstes Defizit. Dieses Ergebnis weist auf die begrenzten zeitlichen und personellen Ressourcen und die Unterfinanzierung in der ambulanten Versorgung von Patienten mit ALS hin. Auch die anzustrebende Einbeziehung der Hausärzte in die Erstellung und Dokumentation einer PV ist nur bedingt gelungen: Lediglich ein Fünftel der Befragten hatten ihre PV (auch) dem Hausarzt übergeben. Etwa ein Drittel der Patienten hatten ihre PV beim Notar oder in einem Register hinterlegt. Beide Dokumentationsorte versprechen hohe Rechtssicherheit, sind im akuten Notfall jedoch schlecht erreichbar.
Insgesamt 22 % der von uns befragten ALS-Patienten bejahten, „im Rahmen ihrer Erkrankung schon einmal einen Suizid erwogen“ zu haben. Dabei lässt der Begriff „Erwägung“ allerdings offen, wie konkret und persistent diese Überlegungen waren. Zudem befanden 55 % der ALS-Patienten, Suizidhilfe durch ihren Arzt solle rechtlich erlaubt sein. Allerdings lässt das Studiendesign keinen Aufschluss darüber zu, in welchem Maße diese Präferenz eine ethische Wertvorstellung oder einen konkreten Wunsch nach potenzieller Suizidhilfe zum Ausdruck bringt. Die vorliegende Erhebung fiel in jenen Zeitraum von 2015 bis 2020, in dem in Deutschland „geschäftsmäßige Suizidhilfe“ (und damit auch eine nichtgewinnorientierte, aber auf grundsätzlicher Bereitschaft basierende Suizidassistenz durch Ärzte) vorübergehend strafrechtlich untersagt war [29]. In diesem Zusammenhang ist die Frage nach Inanspruchnahme von Suizidhilfe „in der Schweiz“ zu sehen, die sich 28 % der Befragten vorstellen konnten. Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2020 (BVerfG., Rz.204ff., [30]) hat sich eine veränderte Situation ergeben, die sich im Befragungsdesign und -ergebnis naturgemäß noch nicht wiederfindet.
Daten anderer Studien zur Erwägung eines Suizids durch ALS-Patienten zeigen allgemeine Suiziderwägungen bei 39–50 % und konkrete Suizidgedanken bei 6–26 % der Betroffenen [1719]. Untersuchungen aus den USA (Oregon und Washington) berichteten von Suiziderwägung bei 56 % der erfassten ALS-Patienten und von realisierten assistierten Suiziden bei 5 % [5, 20]. In den Niederlanden wird die Häufigkeit von ärztlich unterstütztem Suizid oder aktiver Sterbehilfe (beides dort legal) bei ALS mit 16,8 % angegeben [21]. Für Dänemark und Schweden (ärztliche Suizidhilfe verboten) wurde eine – gegenüber der Gesamtbevölkerung – 5‑fache Erhöhung der Suizidrate ermittelt [2224]. In Deutschland wurde bisher keine erhöhte Suizidhäufigkeit nachgewiesen, wobei nur wenige Daten vorliegen [25]. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um den möglichen Zusammenhang von Suiziderwägung (und Suizid) mit einem depressiven Syndrom zu klären. Bisherige empirische Studien konnten jedoch zeigen, dass Suiziderwägungen mehrheitlich nicht auf dem Boden einer klinischen Depression entstehen [26]. Wichtig ist es zudem, die Gründe für Suizidwünsche von ALS-Patienten zu verstehen [27, 28], nicht zuletzt um ihnen angemessene Hilfsangebote machen zu können.
Insgesamt weisen die Ergebnisse dieser Studie auf erhebliche Defizite im Bereich der „sprechenden“ und „zuhörenden“ Medizin hin, obwohl eine koordinierte Versorgung von ALS-Patienten nicht nur ihre Lebensqualität, sondern auch ihr Überleben statistisch signifikant (um 7,5 bzw. 10 Monate) erhöht [15, 16]. Komplexe Beratungs- und kooperative Planungsleistungen auch durch nichtärztliche Akteure (ALS-Nurses) sind in der bisherigen Vergütungssystematik nicht oder nur unzureichend abgebildet. Als Hinweis auf die defizitären Ressourcen ist auch das Fehlen von Ansprechpartnern für „die psychische Belastung durch die Erkrankung“ bei 20 % aller befragten ALS-Patienten (und bei 31 % aller Patienten mit Suiziderwägung) zu sehen: Die Vermittlung in die ambulante psychotherapeutische Betreuung ist aufwendig und mit langen Wartezeiten verbunden.

Fazit für die Praxis

  • Beinahe alle der von uns befragten ALS-Patienten hatten eine Patientenverfügung bzw. planten, eine solche zu erstellen.
  • ALS-Patienten wünschen, frühzeitig eine Patientenverfügung zu erstellen.
  • Das Aufsetzen einer PV sollte gemeinsam – bevorzugt mit dem behandelnden ALS-Spezialisten und den Angehörigen bzw. Bevollmächtigten – geschehen.
  • Das frühzeitige und gemeinsame Erstellen einer PV dient neben der Klärung des Vorgehens im Notfall vor allem dem gemeinsamen Gespräch über das von den Patienten gewünschte weitere Therapieregime („advanced care planning“).
  • Die PV sollte im Krankheitsverlauf immer wieder besprochen und aktualisiert werden.
  • Eine ALS-spezifische PV ist zu bevorzugen, um die ALS-relevanten Entscheidungen zu dokumentieren (z. B. https://​als-charite.​de/​wp-content/​uploads/​2020/​03/​ALS-Ambulanz_​Patientenverfueg​ung_​V3_​1_​druck_​02_​FINAL.​pdf).
  • Suiziderwägungen sind bei nicht wenigen ALS-Patienten vorhanden, häufig auch die Erwägung der Inanspruchnahme im Ausland. Die Mehrheit der Befragten wünscht, dass die ärztliche Suizidhilfe in Deutschland erlaubt sein sollte.
  • Die psychosoziale Betreuung der ALS-Patienten ist unzureichend und dringend verbesserungsbedürftig. Hierfür muss ein institutioneller Rahmen für eine integrierte Versorgung mit ausreichender Vergütung geschaffen werden (analog der Psycho-Onkologie bei Tumorpatienten).

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

C. Eickhoff, B. Schöne-Seifert, D. Kettemann, E. Bormann, T. Grehl, M. Boentert, J.C. Koch, C. Schmitt, B. Schrank, C. Schröter und T. Meyer geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für die Erhebung lagen positive Ethikvoten des Universitätsklinikums Münster sowie der Landesärztekammern Hessen und Westfalen-Lippe vor (2016-618-f-S).
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.
Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de.

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

Unsere Produktempfehlungen

Der Nervenarzt

Print-Titel

Aktuelles Fachwissen aus Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und PsychosomatikThemenschwerpunkt mit praxisnahen BeiträgenCME-Fortbildung in jedem Heft 12 Hefte pro Jahr Normalpreis 344,70 € We ...

e.Med Interdisziplinär

Kombi-Abonnement

Für Ihren Erfolg in Klinik und Praxis - Die beste Hilfe in Ihrem Arbeitsalltag

Mit e.Med Interdisziplinär erhalten Sie Zugang zu allen CME-Fortbildungen und Fachzeitschriften auf SpringerMedizin.de.

e.Dent – Das Online-Abo der Zahnmedizin

Online-Abonnement

Mit e.Dent erhalten Sie Zugang zu allen zahnmedizinischen Fortbildungen und unseren zahnmedizinischen und ausgesuchten medizinischen Zeitschriften.

Weitere Produktempfehlungen anzeigen
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Meyer T (2021) Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) – Diagnose, Verlauf und neue Behandlungsoptionen. Dmw – Dtsch Med Wochenschr 146:1613–1618CrossRef Meyer T (2021) Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) – Diagnose, Verlauf und neue Behandlungsoptionen. Dmw – Dtsch Med Wochenschr 146:1613–1618CrossRef
2.
Zurück zum Zitat Spittel S, Maier A, Kettemann D et al (2021) Non-invasive and tracheostomy invasive ventilation in amyotrophic lateral sclerosis: Utilization and survival rates in a cohort study over 12 years in Germany. Eur J Neurol 28:1160–1171CrossRefPubMed Spittel S, Maier A, Kettemann D et al (2021) Non-invasive and tracheostomy invasive ventilation in amyotrophic lateral sclerosis: Utilization and survival rates in a cohort study over 12 years in Germany. Eur J Neurol 28:1160–1171CrossRefPubMed
3.
Zurück zum Zitat Coors M, Jox RJ (2015) In: der Schmitten J (Hrsg) Advance Care Planning: Von der Patientenverfügung zur gesundheitlichen Vorausplanung. Kohlhammer, StuttgartCrossRef Coors M, Jox RJ (2015) In: der Schmitten J (Hrsg) Advance Care Planning: Von der Patientenverfügung zur gesundheitlichen Vorausplanung. Kohlhammer, StuttgartCrossRef
4.
Zurück zum Zitat Bradley WG, Anderson F, Bromberg M et al (2001) Current management of ALS: Comparison of the ALS CARE Database and the AAN Practice Parameter. Neurology 57:500–504CrossRefPubMed Bradley WG, Anderson F, Bromberg M et al (2001) Current management of ALS: Comparison of the ALS CARE Database and the AAN Practice Parameter. Neurology 57:500–504CrossRefPubMed
5.
Zurück zum Zitat Ganzini L, Johnston WS, Silveira MJ (2002) The final month of life in patients with ALS. Neurology 59:428–431CrossRefPubMed Ganzini L, Johnston WS, Silveira MJ (2002) The final month of life in patients with ALS. Neurology 59:428–431CrossRefPubMed
6.
Zurück zum Zitat Mandler RN, Anderson F, Miller R, Clawson L, Cudkowicz M, Del Bene M (2001) The ALS Patient Care Database: Insights into End-of-Life Care in ALS. Amyotroph Lateral Scler Other Motor Neuron Disord 2:203–208CrossRefPubMed Mandler RN, Anderson F, Miller R, Clawson L, Cudkowicz M, Del Bene M (2001) The ALS Patient Care Database: Insights into End-of-Life Care in ALS. Amyotroph Lateral Scler Other Motor Neuron Disord 2:203–208CrossRefPubMed
7.
Zurück zum Zitat Murray L, Butow PN (2016) Advance care planning in motor neuron disease: A systematic review. Palliat Support Care 14:411–432CrossRefPubMed Murray L, Butow PN (2016) Advance care planning in motor neuron disease: A systematic review. Palliat Support Care 14:411–432CrossRefPubMed
8.
Zurück zum Zitat Borasio G, Shaw P, Hardiman O, Ludolph A, Sales LM, Silani V (2001) Standards of palliative care for patients with amyotrophic lateral sclerosis: results of a European survey. Amyotroph Lateral Scler Other Motor Neuron Disord 2:159–164CrossRefPubMed Borasio G, Shaw P, Hardiman O, Ludolph A, Sales LM, Silani V (2001) Standards of palliative care for patients with amyotrophic lateral sclerosis: results of a European survey. Amyotroph Lateral Scler Other Motor Neuron Disord 2:159–164CrossRefPubMed
9.
Zurück zum Zitat Burchardi N, Rauprich O, Hecht M, Beck M, Vollmann J (2005) Discussing living wills. A qualitative study of a German sample of neurologists and ALS patients. J Neurol Sci 237:67–74CrossRefPubMed Burchardi N, Rauprich O, Hecht M, Beck M, Vollmann J (2005) Discussing living wills. A qualitative study of a German sample of neurologists and ALS patients. J Neurol Sci 237:67–74CrossRefPubMed
10.
Zurück zum Zitat Kühnlein P, Kübler A, Raubold S et al (2008) Palliative care and circumstances of dying in German ALS patients using non-invasive ventilation. Amyotroph Lateral Scler 9:91–98CrossRefPubMed Kühnlein P, Kübler A, Raubold S et al (2008) Palliative care and circumstances of dying in German ALS patients using non-invasive ventilation. Amyotroph Lateral Scler 9:91–98CrossRefPubMed
11.
Zurück zum Zitat Sukockienė E, Iancu-Ferfoglia R, Boegli M et al (2021) Early advance care planning in amyotrophic lateral sclerosis patients: results of a systematic intervention by a palliative care team in a multidisciplinary management programme—a 4-year cohort study. Swiss Med Wkly 151:w20484CrossRefPubMed Sukockienė E, Iancu-Ferfoglia R, Boegli M et al (2021) Early advance care planning in amyotrophic lateral sclerosis patients: results of a systematic intervention by a palliative care team in a multidisciplinary management programme—a 4-year cohort study. Swiss Med Wkly 151:w20484CrossRefPubMed
12.
Zurück zum Zitat Kettemann D, Funke A, Maier A, Rosseau S, Meyer R, Spittel S, Münch A, Meyer T (2017) Clinical characteristics and course of dying in patients with amyotrophic lateral sclerosis withdrawing from long-term ventilation. Amyotroph Lateral Scler Other Motor Neuron Disord 18:53–59 Kettemann D, Funke A, Maier A, Rosseau S, Meyer R, Spittel S, Münch A, Meyer T (2017) Clinical characteristics and course of dying in patients with amyotrophic lateral sclerosis withdrawing from long-term ventilation. Amyotroph Lateral Scler Other Motor Neuron Disord 18:53–59
13.
Zurück zum Zitat Eickhoff C (2014) Patientenwille am Lebensende? Ethische Entscheidungskonflikte am Lebensende. Campus, Frankfurt/M Eickhoff C (2014) Patientenwille am Lebensende? Ethische Entscheidungskonflikte am Lebensende. Campus, Frankfurt/M
14.
Zurück zum Zitat Benditt JO, Smith TS, Tonelli MR (2001) Empowering the individual with ALS at the end-of-life: Disease-specific advance care planning. Muscle Nerve 24:1706–1709CrossRefPubMed Benditt JO, Smith TS, Tonelli MR (2001) Empowering the individual with ALS at the end-of-life: Disease-specific advance care planning. Muscle Nerve 24:1706–1709CrossRefPubMed
15.
Zurück zum Zitat Chiò A, Bottacchi E, Buffa C, Mutani R, Mora G (2006) Positive effects of tertiary centres for amyotrophic lateral sclerosis on outcome and use of hospital facilities. J Neurol Neurosurg Psychiatry 77:948–950CrossRefPubMedPubMedCentral Chiò A, Bottacchi E, Buffa C, Mutani R, Mora G (2006) Positive effects of tertiary centres for amyotrophic lateral sclerosis on outcome and use of hospital facilities. J Neurol Neurosurg Psychiatry 77:948–950CrossRefPubMedPubMedCentral
16.
Zurück zum Zitat Traynor BJ, Alexander M, Corr B, Frost, Hardiman O (2003) Effect of a multidisciplinary amyotrophic lateral sclerosis (ALS) clinic on ALS survival: a population based study, 1996–2000. J Neurol Neurosurg Psychiatry 74:1258–1261CrossRefPubMedPubMedCentral Traynor BJ, Alexander M, Corr B, Frost, Hardiman O (2003) Effect of a multidisciplinary amyotrophic lateral sclerosis (ALS) clinic on ALS survival: a population based study, 1996–2000. J Neurol Neurosurg Psychiatry 74:1258–1261CrossRefPubMedPubMedCentral
17.
Zurück zum Zitat Jox RJ, Haarmann-Doetkotte S, Wasner M, Kögler M, Fegg M, Borasio G (2008) Der Wunsch nach Lebensverkürzung bei Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose. Z Palliativmedizin 9:238 Jox RJ, Haarmann-Doetkotte S, Wasner M, Kögler M, Fegg M, Borasio G (2008) Der Wunsch nach Lebensverkürzung bei Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose. Z Palliativmedizin 9:238
18.
Zurück zum Zitat Stutzki R, Schneider U, Reiter-Theil S, Weber M (2012) Attitudes Toward Assisted Suicide and Life-Prolonging Measures in Swiss ALS Patients and Their Caregivers. Front Psychol 3:443CrossRefPubMedPubMedCentral Stutzki R, Schneider U, Reiter-Theil S, Weber M (2012) Attitudes Toward Assisted Suicide and Life-Prolonging Measures in Swiss ALS Patients and Their Caregivers. Front Psychol 3:443CrossRefPubMedPubMedCentral
19.
Zurück zum Zitat Stutzki R, Weber M, Reiter-Theil S, Simmen U, Borasio GD, Jox RJ (2014) Attitudes towards hastened death in ALS: A prospective study of patients and family caregivers. Amyotroph Lateral Scler Frontotemporal Degener 15:68–76CrossRefPubMed Stutzki R, Weber M, Reiter-Theil S, Simmen U, Borasio GD, Jox RJ (2014) Attitudes towards hastened death in ALS: A prospective study of patients and family caregivers. Amyotroph Lateral Scler Frontotemporal Degener 15:68–76CrossRefPubMed
20.
Zurück zum Zitat Wang LH, Elliott MA, Henson JL et al (2016) Death with dignity in Washington patients with amyotrophic lateral sclerosis. Neurology 87:2117–2122CrossRefPubMedPubMedCentral Wang LH, Elliott MA, Henson JL et al (2016) Death with dignity in Washington patients with amyotrophic lateral sclerosis. Neurology 87:2117–2122CrossRefPubMedPubMedCentral
21.
Zurück zum Zitat Maessen M, Veldink JH, Onwuteaka-Philipsen BD et al (2009) Trends and determinants of end-of-life practices in ALS in the Netherlands. Neurology 73:954–961CrossRefPubMed Maessen M, Veldink JH, Onwuteaka-Philipsen BD et al (2009) Trends and determinants of end-of-life practices in ALS in the Netherlands. Neurology 73:954–961CrossRefPubMed
22.
Zurück zum Zitat Eliasen A, Dalhoff KP, Horwitz H (2018) Neurological diseases and risk of suicide attempt: a case-control study. J Neurol 265:1303–1309CrossRefPubMed Eliasen A, Dalhoff KP, Horwitz H (2018) Neurological diseases and risk of suicide attempt: a case-control study. J Neurol 265:1303–1309CrossRefPubMed
23.
Zurück zum Zitat Erdmann A, Spoden C, Hirschberg I, Neitzke G (2021) The wish to die and hastening death in amyotrophic lateral sclerosis: A scoping review. BMJ Support Palliat Care 11:271–287CrossRefPubMedPubMedCentral Erdmann A, Spoden C, Hirschberg I, Neitzke G (2021) The wish to die and hastening death in amyotrophic lateral sclerosis: A scoping review. BMJ Support Palliat Care 11:271–287CrossRefPubMedPubMedCentral
24.
Zurück zum Zitat Fang F, Valdimarsdóttir U, Fürst CJ et al (2008) Suicide among patients with amyotrophic lateral sclerosis. Brain 131:2729–2733CrossRefPubMed Fang F, Valdimarsdóttir U, Fürst CJ et al (2008) Suicide among patients with amyotrophic lateral sclerosis. Brain 131:2729–2733CrossRefPubMed
25.
Zurück zum Zitat Wolf J, Safer A, Wöhrle JC et al (2017) Todesursachen bei amyotropher Lateralsklerose: Ergebnisse aus dem ALS-Register Rheinland-Pfalz. Nervenarzt 88:911–918CrossRefPubMed Wolf J, Safer A, Wöhrle JC et al (2017) Todesursachen bei amyotropher Lateralsklerose: Ergebnisse aus dem ALS-Register Rheinland-Pfalz. Nervenarzt 88:911–918CrossRefPubMed
26.
Zurück zum Zitat Rabkin JG, Goetz R, Factor-Litvak P et al (2015) Depression and wish to die in a multicenter cohort of ALS patients. Amyotroph Lateral Scler Frontotemporal Degener 16:265–273CrossRefPubMed Rabkin JG, Goetz R, Factor-Litvak P et al (2015) Depression and wish to die in a multicenter cohort of ALS patients. Amyotroph Lateral Scler Frontotemporal Degener 16:265–273CrossRefPubMed
27.
Zurück zum Zitat Lulé D, Häcker S, Ludolph A, Birbaumer N, Kübler A (2008) Depression and quality of life in patients with amyotrophic lateral sclerosis. Dtsch Arztebl Int 105:397–403PubMedPubMedCentral Lulé D, Häcker S, Ludolph A, Birbaumer N, Kübler A (2008) Depression and quality of life in patients with amyotrophic lateral sclerosis. Dtsch Arztebl Int 105:397–403PubMedPubMedCentral
28.
Zurück zum Zitat Lulé D, Nonnenmacher S, Sorg S et al (2014) Live and let die: existential decision processes in a fatal disease. J Neurol 261:518–525CrossRefPubMed Lulé D, Nonnenmacher S, Sorg S et al (2014) Live and let die: existential decision processes in a fatal disease. J Neurol 261:518–525CrossRefPubMed
29.
Zurück zum Zitat Schöne-Seifert B (2020) Beim Sterben helfen – dürfen wir das? J.B. Metzler, BerlinCrossRef Schöne-Seifert B (2020) Beim Sterben helfen – dürfen wir das? J.B. Metzler, BerlinCrossRef
30.
Zurück zum Zitat Borasio GD, Jox RJ, Taupitz J, Wiesing U (2020) Selbstbestimmung im Sterben – Fürsorge zum Leben: Ein verfassungskonformer Gesetzesvorschlag zur Regelung des assistierten Suizids. Kohlhammer, StuttgartCrossRef Borasio GD, Jox RJ, Taupitz J, Wiesing U (2020) Selbstbestimmung im Sterben – Fürsorge zum Leben: Ein verfassungskonformer Gesetzesvorschlag zur Regelung des assistierten Suizids. Kohlhammer, StuttgartCrossRef
Metadaten
Titel
Perspektiven auf das Lebensende: eine systematische Erhebung bei Patienten mit amyotropher Lateralsklerose
verfasst von
Clemens Eickhoff
Bettina Schöne-Seifert
Dagmar Kettemann
Eike Bormann
Torsten Grehl
Matthias Boentert
Jan C. Koch
Carolina Schmitt
Bertold Schrank
Carsten Schröter
Prof. Dr. Thomas Meyer
Publikationsdatum
15.11.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Der Nervenarzt / Ausgabe 12/2024
Print ISSN: 0028-2804
Elektronische ISSN: 1433-0407
DOI
https://doi.org/10.1007/s00115-024-01769-4

Neu im Fachgebiet Psychiatrie

„Wir wollen die Bedeutung von Gen- und Umwelteinflüssen besser verstehen“

Eine Mutation in einem einzelnen Gen kann bei Mäusen eine Art Bipolarstörung auslösen. PD Dr. Jan Deussing vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München sieht in solchen Tiermodellen eine Möglichkeit, den Ursachen der Erkrankung auf den Grund zu gehen.

Suizidassistenz erhöht Suizidzahlen: Aktuelle Ergebnisse der geplanten S3-Leitlinie

Erstmals wird in Deutschland eine S3-Leitlinie zum Thema Suizidalität erarbeitet. Ziel ist es, die Versorgung in suizidalen Krisen durch einheitliche Standards zu verbessern. Erste Ergebnisse der bisherigen Leitlinienarbeit wurden auf dem DGPPN-Kongress vorgestellt.

Einer von sieben Frauen macht die Menopause sehr zu schaffen

Von mäßigen bis schweren vasomotorischen Beschwerden sind 14,7% der Frauen in der Postmenopause betroffen. Das haben kanadische Forscherinnen in einer Subgruppenanalyse der WARM-Studie herausgefunden.

Depressive Senioren fahren besonders riskant

Beim Autofahren machen ältere Depressive häufiger eine Vollbremsung, gehen öfter zu schnell in Kurven und halten sich seltener an Tempolimits als Senioren ohne Depression. Offenbar scheint eine Depression eine riskante Fahrweise im Alter zu verstärken.

Update Psychiatrie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.