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Erschienen in:

01.03.2006 | Originalien

Patientenwissen über tardive Dyskinesien

verfasst von: Dr. E. M. Haberfellner, H. Rittmannsberger

Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 3/2006

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Zusammenfassung

Hintergrund

Patienten können nur rechtskräftig der Behandlung mit Antipsychotika zustimmen, wenn sie einwilligungsfähig und über das Risiko tardiver Dyskinesien (TD) informiert sind.

Methode

Siebenundachtzig Patienten einer psychiatrischen Praxis, die mit Antipsychotika behandelt wurden, wurden über ihren Wissensstand betreffend TD befragt und — wenn erforderlich — anschließend über TD informiert. Drei Monate nach dem Informationsgespräch wurde die Befragung wiederholt.

Ergebnisse

Obwohl 82% der Patienten die Gebrauchsinformation gelesen hatten und 44% bereits vorher informiert worden waren, hatten nur 17% beim Erstgespräch ausreichende Kenntnisse über TD. Der Anteil der informierten Patienten stieg auf 72% beim Zweitinterview an. Unter den Patienten, die trotz Aufklärung uninformiert blieben, fanden sich statistisch signifikant mehr Ältere und Patienten mit mehr psychopathologischen Beeinträchtigungen.

Schlussfolgerungen

Das Wissen schizophrener Patienten über TD ist gering. Kurzfristig konnte durch ein Informationsgespräch der Wissensstand der Patienten wesentlich erhöht werden.
Literatur
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Metadaten
Titel
Patientenwissen über tardive Dyskinesien
verfasst von
Dr. E. M. Haberfellner
H. Rittmannsberger
Publikationsdatum
01.03.2006
Erschienen in
Der Nervenarzt / Ausgabe 3/2006
Print ISSN: 0028-2804
Elektronische ISSN: 1433-0407
DOI
https://doi.org/10.1007/s00115-005-1897-6

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