Das Makulaforamen führt in der Regel zu einer ausgeprägten Visusminderung und stellt eine der häufigsten Indikationen für eine netzhautchirurgische Behandlung dar. Bei frühzeitiger Diagnosestellung und Therapieeinleitung hat die Netzhautchirurgie eine sehr hohe Erfolgsrate sowohl in Bezug auf den Foramenverschluss als auch die Visusbesserung. Die Stadien- und Größeneinteilung mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) ermöglicht eine Abschätzung des chirurgischen Ergebnisses. Die differenzialdiagnostische Abgrenzung gegenüber klinisch ähnlichen Krankheitsbildern wie Makulaschichtforamen, Pseudoforamen und Foveoschisis ist relevant, da sich Pathogenese, Prognose und Therapie deutlich unterscheiden. Während die Vitrektomie mit Peeling der inneren Grenzmembran (ILM) und Gastamponade als Standardtherapieverfahren des Makulaforamens etabliert ist, werden einzelne Aspekte der Behandlung wie der Zeitpunkt der Operation, die Wahl der Endotamponade und die Art und Dauer der postoperativen Lagerung unterschiedlich gehandhabt. Bei Assoziation mit einer vitreomakulären Traktion werden neben der Vitrektomie auch alternative Behandlungsoptionen wie die intravitreale Ocriplasmin-Injektion und die pneumatische Vitreolyse diskutiert. In einer aktuellen S1-Leitlinie der deutschen ophthalmologischen Fachgesellschaften werden evidenzbasierte Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie des Makulaforamens zusammengefasst.