Erschienen in:
05.08.2017 | Panorama
Fehldeutungen durch Patienten
Penicillinallergie viel seltener als vermutet
verfasst von:
Peter Leiner
Erschienen in:
Allergo Journal
|
Ausgabe 5/2017
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Auszug
_ Patienten, die angeben, früher einmal auf eine Penicillinbehandlung allergisch reagiert zu haben, sind möglicherweise aktuell gar nicht mehr dagegen allergisch oder waren es nie, wie US-amerikanische und australische Infektiologen beklagen [Trubiano JA et al. JAMA 2017;318:82–3]. Ihnen zufolge würden einmal auf der Basis von Patientenangaben dokumentierte Befunde nicht hinterfragt, obwohl das Ereignis schon viele Jahre oder gar Jahrzehnte zurückliege. IgE-vermittelte Reaktionen würden nach etwa zehn Jahren verschwinden, der Hauttest werde negativ. Zudem sei es möglich, dass ein viral bedingter Hautausschlag in der Kindheit als Penicillinallergie fehlgedeutet wurde. Patienten, bei denen der Hauttest nach einem Jahrzehnt negativ geworden sei, hätten ein sehr geringes Risiko für eine Resensibilisierung bei Exposition gegenüber Penicillin oder einem anderen Betalaktam, so die Autoren. …