Zusammenfassung
Zu den Penisdeviationen gehören Induratio penis plastica und kongenitale Penisdeviation. Letztere führt meist Jugendliche vor oder nach ihren ersten Sexualkontakten zum Arzt, eine Operation (meist Plikaturverfahren nach Nesbit und Essed-Schröder) ist indiziert. Die Induration penis plastica hingegen betrifft eher 50- bis 60-Jährige. Die Ätiopathogenese ist nicht geklärt; diskutiert werden als mögliche Ursachen Traumata, genetische Anlagen, vermehrte Wirkung von TGF-β und Infektionen; an Risikofaktoren vermutet man Bluthochdruck, Rauchen, Alkoholkonsum und Diabetes mellitus. Klinisch lässt sich meist dorsal eine Plaque tasten, in deren Richtung die Deviation sich entwickelt hat. Differenzialdiagnostisch sind neben Folgen urethraler Manipulation ein Ephiteliodsarkom und maligne Infiltrationen abzugrenzen. Therapeutisch kommen konservativ orale oder intraläsionale Wirkstoffe infrage, vor allem in der akuten Phase. Erst 12 Monate nach Diagnose und in einer stabilen Phase ist eine Operation indiziert (ja nach Grad der Deviation mittels verschiedener Verfahren).