Erschienen in:
08.11.2018 | Übersichten
Perioperative musikinduzierte Analgesie
Vergleich der Wirkung von Musik auf Schmerz zwischen prä-, intra- und postoperativer Anwendung
verfasst von:
L. Ernsten, Dr. P. Hepp, Prof. Dr. T. Fehm, Dr. N. K. Schaal
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 2/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Trotz geeigneter Analgesieverfahren und Interventionen werden nur etwa 24 % der stationären Patienten mit starken bis sehr starken Schmerzen adäquat behandelt. Neben den mit Nebenwirkungen und Risiken verbundenen Opioiden gelangen zunehmend nichtpharmakologische Ansätze zur Anwendung. Eine der ältesten Methoden ist dabei die Musikbegleittherapie. Die Befundlage zur Effektivität auf Schmerz ist heterogen. Ebenso gibt es kaum Manuale und Empfehlungen für die effektive Umsetzung der Musikbegleittherapie.
Fragestellung
Ziel dieses Reviews ist, den optimalen Zeitpunkt herauszuarbeiten, zu welchem eine perioperative Musikbegleittherapie am effektivsten Schmerzen lindern kann.
Material und Methoden
Mittels einer PubMed-Recherche wurden Publikationen identifiziert, die die Wirkung von Musik während der prä-, intra- und postoperativen Phase verschiedener Eingriffe untersuchten.
Ergebnisse
Für die präoperative Phase wurden ausschließlich positive Effekte bezüglich der Schmerzlinderung berichtet, bei spärlicher Datenlage. Während der intraoperativen Phase eines medizinischen Eingriffs haben vor allem Art und Tiefe der Sedierung einen Einfluss auf die Effektivität der Musikbegleittherapie. Nur Patienten, die die Musikbegleittherapie bewusst wahrnehmen können, scheinen davon zu profitieren. In der postoperativen Phase zeigten sich positive Ergebnisse bezogen auf die subjektive Schmerzwahrnehmung, aber auch auf den Analgetikaverbrauch.
Schlussfolgerungen
Musik ist eine nichtpharmakologische und nebenwirkungsfreie Methode, Schmerzen zu lindern. Der Einsatz von Musik bei akuten operationsassoziierten Schmerzen und Faktoren, die die Effektivität vermitteln, werden diskutiert.