Erschienen in:
14.09.2017 | Methotrexat | CME
Perioperatives Management bei Gelenkeingriffen unter immunsuppressiver Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. K. Krüger
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 9/2017
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Zusammenfassung
Mangels kontrollierter Studien herrscht bezüglich des perioperativen Umgangs mit Immunsuppressiva große Unsicherheit. Weitertherapie ohne Pause kann das postoperative Risiko für Infektionen und Wundheilungsstörungen erhöhen, zu langes Pausieren einen Schub der Grunderkrankung auslösen. Faktoren wie Aktivität der Grunderkrankung, Komorbiditäten, individuelle Infektanamnese und Art des Eingriffes modulieren das Risiko zusätzlich. Unter den verwendeten Substanzen sind Kortikoide dosisabhängig mit dem höchsten Infektionsrisiko behaftet, sie sollten in möglichst niedriger und perioperativ stabiler Dosis verwendet werden. Unter den konventionellen DMARDs („disease-modifying antirheumatic drugs“) ist nur Methotrexat gut untersucht, Therapiepause induziert hier höhere Risiken als -fortsetzung. Antimalariamittel und Sulfasalazin werden mangels Risiken fortgesetzt, Leflunomid jedoch bei größeren Eingriffen präoperativ ausgewaschen. Das Risiko der Biologika ist nach wie vor unklar, als Faustregel wird ein Absetzen 2 Halbwertszeiten vor Eingriff mit Wiederbeginn nach Wundheilung empfohlen.