2015 | OriginalPaper | Buchkapitel
Perioperatives Vorgehen bei Restless-Iegs-Syndrom
verfasst von : F. Bartelke, R. Pfister, W. Kämmerer
Erschienen in: Weiterbildung Anästhesiologie
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Das Restless-legs-Syndrom (RLS) ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Kardinalsymptom ist der Bewegungsdrang, v. a. in den Beinen. Perioperativ kann ein RLS neu auftreten, oder die Symptome eines vorhandenen RLS können exazerbieren. Schwerer Schlafentzug, forcierte Immobilisation und akuter Eisenmangel sind häufige Auslöser. Eine medikamentöse Therapie kann einen wichtigen auslösenden und exazerbierenden Faktor darstellen. Arzneimittel, die dopaminantagonistische, serotonerge oder opioidantagonistische Wirkungen besitzen, sollten vermieden werden. Die medikamentöse Dauertherapie des RLS sollte so kurz wie möglich unterbrochen und falls nötig nicht oral überbrückt werden. Bei Krankheiten, die mit einem sekundären RLS assoziiert sein können, ist besonders an die mögliche Provokation oder Exazerbation eines RLS zu denken. Dies gilt speziell für M. Parkinson, Diabetes mellitus, terminale Niereninsuffizienz, Rückenmarkschäden oder bei Schwan-geren. Bisher gibt es keine ausreichende Evidenz, dass irgendeine Anästhesieform das RLS negativ beeinflusst.