Erschienen in:
01.11.2012 | Übersichten
Peripartale Depressionen und Trauer nach Schwangerschaftsverlusten
Besondere Problemfelder in der Geburtshilfe
verfasst von:
Prof. Dr. A. Kersting
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 11/2012
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Zusammenfassung
Depressionen gehören zu den häufigsten peripartalen Erkrankungen und sind mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburt und kindliche Entwicklungsbeeinträchtigungen verbunden. Als Risikofaktoren wurden unter anderem frühere depressive Erkrankungen, pränatale Angstsymptome, mangelnde Unterstützung, häusliche Gewalt, ein geringes Einkommen und das Fehlen einer Partnerschaft identifiziert. Für Frauen aus Hochrisikogruppen konnten Effekte antenataler Interventionen zur Prävention postpartaler Depressionen nachgewiesen werden. Peripartale routinemäßige Screenings sind anzustreben, um erkrankte Mütter rechtzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln.
Aborte, insbesondere in den ersten Schwangerschaftswochen, sind ein häufiges Ereignis, das mit komplizierten Trauerreaktionen einhergehen kann. Es liegen wenige kontrollierte und randomisierte Interventionsstudien zur Behandlung nach einem Perinatalverlust vor. Bezogen auf spezifische Risikogruppen zeigen Trauerinterventionen eine hohe Wirksamkeit.