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Erschienen in: Gefässchirurgie 7/2020

Open Access 18.09.2020 | Periphere arterielle Verschlusskrankheit | PAVK

Geschlechterspezifische Unterschiede bei der endovaskulären Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit – Eine systematische Literaturübersicht

verfasst von: Dr. C.-A. Behrendt, U. Rother, G. Rümenapf, C. Uhl, D. Böckler, H. Görtz, F. Heidemann, Kommission PAVK und Diabetisches Fußsyndrom der DGG e. V.

Erschienen in: Gefässchirurgie | Ausgabe 7/2020

Zusammenfassung

Hintergrund

Es gibt Hinweise auf geschlechterspezifische Unterschiede bei der Entwicklung, Diagnostik und Behandlung der symptomatischen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK). Obwohl Frauen in der Literatur etwa 50 % der behandelten Kohorten ausmachen, ist deren Anteil in kontrollierten randomisierten Studien zur PAVK gering. Leitlinien enthalten bisher kaum geschlechtersensitive Empfehlungen, und die Ergebnisse retrospektiver Beobachtungsstudien widersprechen sich. Diese systematische Literaturrecherche soll verfügbare Beobachtungsstudien zu Geschlechterunterschieden bei der endovaskulären Behandlung der symptomatischen PAVK identifizieren.

Material und Methoden

Es wurde eine systematische Literaturanalyse auf der Basis einer PubMed-Recherche mit dem Schwerpunkt auf retrospektive Beobachtungsstudien zum Vergleich der Behandlungsergebnisse zwischen Männern und Frauen durchgeführt.

Ergebnisse

Insgesamt konnten 37 Publikationen identifiziert werden, die eine Kohorte von 5.489.558 Patientinnen und Patienten (40,3 % Frauen) beschreiben. Fünf Studien nutzten Propensity Score Matching zur Kontrolle von Störfaktoren. In 23 Studien wurden Behandlungsergebnisse nach der Dauer des Krankenhausaufenthalts bzw. nach 30 Tagen berichtet. Während 10 Studien einen Behandlungsnachteil bei Frauen identifizieren konnten, berichteten 6 Studien über einen Behandlungsnachteil bei Männern. Die weiteren 21 Studien konnten keine eindeutigen Unterschiede zeigen.

Schlussfolgerungen

Die verfügbare Real-World-Evidenz lässt aufgrund der methodischen Limitationen der eingeschlossenen Studien und deren unzureichender Vergleichbarkeit keine eindeutige Aussage zu geschlechterspezifischen Unterschieden bei der endovaskulären Behandlung der PAVK zu.

Einleitung

Bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen rücken geschlechterspezifische Unterschiede zunehmend in den Fokus der Forschungsgruppen. Ausschreibungen von Stiftungen oder von öffentlichen Förderern zu diesem Thema und regelmäßige Aufrufe hochrangiger Fachzeitschriften zur Einreichung von Gendermanuskripten belegen, dass dieses Thema gleichermaßen interessant und relevant für unsere alltägliche Praxis ist. Zumeist erfolgen die Untersuchungen unter Nutzung eines binär-dichotomisierten Geschlechterverständnisses (Mann vs. Frau), obwohl vermutlich ein komplexes Zusammenspiel aus anatomischen, biologischen, sozialen, kulturellen und weiteren Unterschieden hinter den diskutierten Unterschieden steckt. Nur wenige prospektive Studien, wie etwa die Hamburg City Health Studie, bieten eine entsprechend detaillierte Phänotypisierung und Genotypisierung und ermöglichen gleichzeitig die Verknüpfbarkeit mit klinischen Parametern [25].
Frauen scheinen gegenüber Männern andere oder sogar atypische Symptome ihrer Erkrankungen wahrzunehmen, so etwa bei der Herzinsuffizienz [2, 9], dem Vorhofflimmern [53] oder der koronaren Herzkrankheit [50]. Zahlreiche Studien konnten außerdem geschlechterspezifische Unterschiede bei den Behandlungsergebnissen relevanter Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachweisen [38, 54]. In den 10-Jahres-Ergebnissen der ACST-1-Studie konnte ein geringer, aber signifikanter Behandlungsvorteil bei der offen-chirurgischen Karotis-Thrombendarteriektomie bei Frauen nachgewiesen werden, was sich letztlich in der Versorgungsrealität niedergeschlagen hat [20]. Bei der komplexen endovaskulären Therapie von Aortenerkrankungen konnte das weibliche Geschlecht als unabhängiger Prädiktor für das Auftreten von Blutungskomplikationen [5, 49] sowie spinalen Ischämien [22, 49] nachgewiesen werden. Hier gibt es bisher allerdings noch keine allgemein akzeptierten geschlechterspezifischen Empfehlungen.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) zählt mit mehr als 200 Mio. Betroffenen weltweit (davon ca. 40 Mio. in Europa) [16, 29] als Volkskrankheit und damit zu den wichtigsten Manifestationen der Atherosklerose. Obwohl Frauen in retrospektiven Beobachtungsstudien etwa 40 bis 50 % dieser Zielpopulation ausmachen, ist ihr Anteil in randomisierten Studien mit nur 20 % gering [26].
Die besondere Komplexität der zahlreichen miteinander interagierenden Risikofaktoren und der verfügbaren Behandlungsalternativen erschweren Forschungsvorhaben zu dieser Zielpopulation, unterstreichen allerdings auch den Stellenwert von geschlechterspezifischen Studien. So ist die Prävalenz von Komorbiditäten, wie etwa Diabetes, Bluthochdruck oder Dyslipidämie eindeutig auch vom Geschlecht abhängig [3, 52]. Zentrale Risikofaktoren, wie Nikotinkonsum, unterliegen dabei einem zeitlichen Wandel mit bereits messbaren Auswirkungen auf die geschlechterspezifische Krebsprävalenz. In einer kürzlich veröffentlichten Studie zur optimalen Arzneimittelverordnung der symptomatischen PAVK konnte ein signifikanter Nachteil für Frauen bei der Verordnung von Statinen nachgewiesen werden, was auf eine Präferenz der behandelnden Ärzte und eine unterschiedliche Compliance beider Geschlechter hindeutet [44]. Es zeigen sich auch relevante Unterschiede bei der Inanspruchnahme der Rehabilitation, bei der Mobilität und in den sozialen Fürsorgestrukturen zwischen Männern und Frauen.
Trotz dieser Indizien für die Existenz geschlechterspezifischer Unterschiede beinhalten die aktuell gültigen Leitlinien bisher keine Anmerkungen bzw. klare Empfehlungen zu einer geschlechtersensitiven Diagnostik oder Behandlung der PAVK [1, 10, 19, 32].
Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die verfügbare Literatur zu geschlechterspezifischen Unterschieden bei der endovaskulären Behandlung der symptomatischen PAVK.

Methoden

Die Berichterstattung dieser systematischen Literatursuche entspricht den Empfehlungen des Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses (PRISMA)-Statements [35].

Einschlusskriterien

Für diesen Artikel wurde eine systematische Literatursuche durchgeführt. Prospektive und retrospektive Beobachtungsstudien (z. B. Register‑, Datenbank- oder Routinedatenstudien) zur invasiven endovaskulären Revaskularisation der symptomatischen PAVK wurden begutachtet, sofern sie über die Endpunkte Sterblichkeit oder Amputation getrennt für beide Geschlechter berichteten.
Ausgeschlossen wurden Übersichtsartikel, Metaanalysen, Leitlinien oder Konsensusdokumente sowie interventionelle klinische Studien.

Patient, Intervention, Comparison, Outcome (PICO)-Schema

Types of participants

Männer und Frauen jeden Alters mit symptomatischer PAVK (Claudicatio intermittens, Fontaine-Stadium II vs. kritische Extremitätenischämie, Fontaine-Stadien III–IV).

Types of interventions

Perkutane endovaskuläre Interventionen zur Revaskularisation chronischer Gefäßstenosierungen oder -verschlüsse der unteren Extremitäten.

Types of outcome measures

Sterblichkeit und Amputation nach perkutaner endovaskulärer Revaskularisation getrennt nach Männern vs. Frauen.

Suchstrategie

Über die biomedizinische Datenbank MEDLINE (über PubMed, US National Library of Medicine) wurde nach Originalarbeiten gesucht, die über die Endpunkte Sterblichkeit oder Amputation nach perkutaner endovaskulärer Revaskularisation der symptomatischen PAVK berichten.
Für die Suche wurde eine Kombination der englischsprachigen Suchbegriffe bzw. sinnvoller Synonyme [„PAVK“ oder „Claudicatio intermittens“ oder „kritische Extremitätenischämie“] und [„Outcome“ oder „Sterblichkeit“ oder „Amputation“] verwendet. Die Suche wurde im Januar 2020 und im April 2020 durchgeführt. Alle Publikationen mit Veröffentlichungsdatum bis 30. April 2020 wurden berücksichtigt.

Studienselektion

Die identifizierten Studien wurden unabhängig von zwei Reviewern begutachtet (Franziska Heidemann, Christian-Alexander Behrendt). Aus den eingeschlossenen Studien wurden die nachfolgenden Informationen extrahiert: Autor und Publikationsjahr, Anzahl Patient*innen oder Prozeduren, Verteilung der Geschlechter, genutzte Datenbasis, Land der Erhebung, Zeitraum der Rekrutierung, Art und Umfang der statistischen Analysen, Behandlungsverfahren, Indikation, primäre Endpunkte.

Ergebnisse

Durch den Suchalgorithmus konnten insgesamt 4816 Studien in PubMed identifiziert werden. Nach der Entfernung von 1422 Duplikaten verblieben 3394 Artikel, die auf Titel- und Abstractebene analysiert wurden. Hiervon sind insgesamt 376 Artikel in die Volltextanalyse eingegangen (Abb. 1).

Beschreibung der Studienpopulationen

Unter den 37 in die qualitative Synthese eingeschlossenen Publikationen (insgesamt 5.489.558 Patient*innen, 1988 bis 2016) variierte der Anteil an Frauen zwischen 17,9 % und 60,0 % in den Studienpopulationen (42,28 % im ungewichteten Mittel) (Abb. 2). Die Anzahl an eingeschlossenen Patient*innen variierte zwischen n = 74 und n = 2.400.000.
Während vor 2010 überwiegend monozentrische Studien publiziert wurden, besteht die Datenbasis zwischen 2010 und 2016 größtenteils aus multizentrischen Studien.
Die Follow-up-Dauer variierte deutlich. In 14 Studien wurden lediglich perioperative Ergebnisse bis zu einer Dauer von 30 Tagen berichtet. In 23 Studien wurden mittel- und langfristige Behandlungsunterschiede bis zu 5 Jahren berichtet.
Eine Kontrolle von Störfaktoren durch Propensity Score Matching erfolgte in 5 Studien, während 32 Studien adjustierte Regressionsanalysen auswiesen.

Geschlechterunterschiede

Beim Vergleich der geschlechterspezifischen Behandlungsergebnisse wurden unterschiedliche Endpunkte berichtet (Tab. 1). Bei 21 Studien wurden keine eindeutigen Geschlechterunterschiede nachgewiesen. Während 10 Studien (darunter 1 mit Propensity Score Matching) über einen Nachteil für Frauen berichteten [7, 8, 14, 27, 36, 37, 40, 41, 46, 60], gaben 6 Studien (darunter 1 mit Propensity Score Matching) einen Behandlungsnachteil für Männer an [6, 17, 21, 23, 31, 59].
Bei den Studien, die einen Behandlungsnachteil für Frauen berichteten, wurden eine höhere Krankenhaussterblichkeit [8, 14, 37, 41, 60], höhere 1‑Jahres-Reinterventionsraten [27], höhere 2‑Jahres-Reinterventionsraten [46], höhere 2‑Jahresraten bezüglich kardiovaskulärer Composite-Endpunkte [7, 8, 40], höhere 1‑Jahres-Sterblichkeit [27, 36] und höhere 2‑Jahres-Sterblichkeit [8, 40] bei Frauen vs. Männern angegeben.
Bei den Studien, die einen Behandlungsnachteil für Männer berichteten, wurden eine höhere Krankenhaussterblichkeit und Amputationsrate [17], höhere 1‑Jahresraten bezüglich kardiovaskulärer Composite-Endpunkte [21, 23], höhere 1‑Jahres-Reinterventionsraten [21] und höhere 1‑Jahresraten bezüglich amputationsfreiem Überleben [31, 59] bei Männern vs. Frauen angegeben.

Diskussion

Die vorliegende systematische Literaturrecherche konnte insgesamt 37 Beobachtungsstudien identifizieren, die über geschlechterspezifische Behandlungsergebnisse nach endovaskulärer Revaskularisation der symptomatischen PAVK berichtet haben. Insgesamt zeigte sich dabei eine deutliche Varianz bei den Kohorten, Einschlusskriterien, Analysemethoden und Endpunkten.
Während 21 Studien keine eindeutigen geschlechterspezifischen Unterschiede feststellen konnten, berichteten 10 Studien über einen Behandlungsnachteil bei Frauen und 6 Studien über einen Behandlungsnachteil bei Männern.
Diese uneindeutige Evidenzbasis, die sich aus sehr inhomogenen Real-World-Datenquellen generiert, mag ursächlich dafür sein, dass bis heute keine klaren geschlechterspezifischen Empfehlungen in den Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung der PAVK enthalten sind [1, 19]. Dabei unterstreicht die zunehmende Anzahl an Publikationen über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren, dass diese Fragestellung für die Forschung weiterhin interessant und klinisch relevant ist. Obwohl Frauen fast die Hälfte der behandelten Kohorten ausmachen, ist ihr Anteil in prospektiven randomisierten Studien weiterhin ausgesprochen gering [26]. Es gibt zudem eindeutige Hinweise auf eine Unterversorgung mit leitliniengerechten Arzneimitteln bei Frauen, was einen Einfluss auf langfristige Behandlungsergebnisse nahelegt und die Hypothese begründet [44].
Miller et al. haben fast 140.000 Patienten (43 % Frauen) aus dem Nationwide Inpatient Sample zwischen 2003 und 2012 analysiert [41]. Eingegangen sind dort sowohl endovaskuläre als auch offen-chirurgische Revaskularisationen der Claudicatio intermittens und kritischen Extremitätenischämie. Hinsichtlich der Krankenhaussterblichkeit zeigte sich ein geringer, aber statistisch signifikanter Unterschied (1,0 % bei Frauen vs. 0,8 % bei Männern, p < 0,05). In den multivariaten Analysen zeigte sich weibliches Geschlecht als unabhängiger Risikofaktor für die Sterblichkeit in der Gruppe der Claudicatio intermittens. Die große Fallzahl hat vermutlich einen Einfluss auf die Signifikanz trotz geringer Gruppenunterschiede. Die kurze Follow-up-Dauer und Wahl des Endpunktes wecken allerdings Zweifel an der klinischen Relevanz. Eine längere Follow-up-Dauer von bis zu 2 Jahren (376 Tage im Median) anhand des multizentrischen Registers der Vascular Quality Initiative (VQI) konnten Ramkumar et al. analysieren [46]. Etwa 58.000 Patienten (41 % Frauen) mit endovaskulären Behandlungen der femoro-poplitealen Strombahn zwischen 2010 und 2016 wurden analysiert. Hinsichtlich der technischen Endpunkte reinterventionsfreies Überleben und verschlussfreies Überleben nach 2 Jahren zeigten sich schlechtere Ergebnisse bei Frauen. In einer weiteren großen Analyse von Daten der multizentrischen United States Premier Healthcare Database konnten etwa 381.000 Patienten (42 % Frauen) hinsichtlich geschlechterspezifischer Unterschiede bei 1‑Jahresraten an Major adverse limb events (MALE) untersucht werden [23]. In der multivariaten Analyse zeigte sich ein unabhängiger Behandlungsnachteil für Männer. In diese Analyse gingen allerdings nur etwa 80 % endovaskuläre Verfahren ein und die Indikationen schlossen auch die akute Extremitätenischämie ein, was die Vergleichbarkeit deutlich einschränkt. Lo et al. konnten etwa 1,8 Mio. Patienten (44 % Frauen) mit Behandlungen zwischen 1998 und 2009 im Nationwide Inpatient Sample identifizieren und auswerten [37]. Die Nachteile bei der Krankenhaussterblichkeit bei Frauen bestätigen weitestgehend die anderen Studien und unterliegen den gleichen Limitationen. Interessant an dieser Auswertung ist allerdings, dass etwa 70.000 Prozeduren (3,7 %) als Reinterventionen bei zuvor behandelten Patienten durchgeführt wurden. Diese Beobachtung schränkt die Nutzung von fallbasierten Datensätzen ohne longitudinale Verknüpfung substanziell ein, da eine Verzerrung nicht auszuschließen ist. Dies gilt insbesondere bei Studien zur Behandlung der PAVK, was auch eine umfassende Analyse von Routinedaten der BARMER zwischen 2008 und 2016 ergeben hat [29]. Etwa 23 % der mehr als 200.000 Behandlungsfälle wurden als wiederholte Behandlung durchgeführt.
Zusammenfassend schränken die methodischen Limitationen der verfügbaren Studien eine klare Bewertung der uneindeutigen Datenbasis ein. Die in dieser Arbeit enthaltenen Studien konnten zwar weitere Hypothesen generieren, bleiben die valide Beantwortung der Fragestellung allerdings schuldig. Es bleibt zu erwähnen, dass die Forschung zur PAVK generell durch sehr inhomogene Patientenkollektive und uneinheitlichen Behandlungsregime (z. B. Klassifikation, Verfahren, gerinnungswirksame Medikation, Nachsorge) betroffen ist. Dieser Umstand ist angesichts der großen Bedeutung dieser Zielerkrankung besonders bemerkenswert.
Retrospektive Beobachtungsstudien sollten die Ein- und Ausschlusskriterien klar und eng definieren und zwischen grundsätzlich unterschiedlichen Gruppen nach Möglichkeit stratifizieren (z. B. „intermittent claudication“ [IC] vs. „chronic limb-threatening ischaemia“ [CLTI]). Die sehr unterschiedlichen Endpunkte erschweren zudem die Vergleichbarkeit und unterstreichen die Nutzung allgemein konsentierter Qualitätsindikatoren der PAVK-Behandlung. Hierzu liegen mehrere Konsensusempfehlungen vor, die interdisziplinär durchgeführt wurden [48].
Tab. 1
Eingeschlossene Studien und deren Charakteristika in antichronologischer Reihenfolge
Autor und Jahr
Anzahl Patienten,
% Frauen
Datenbasis
Zeitraum
Statistische Analysen
Behandlung
IC vs. CLTI
Endpunkte und Ergebnisse
Bewertung
Lee et al. 2020 [33]
765 Patienten
(22,1 % Frauen)
Single-center
2004–2012
PS matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
All-cause Mortality up to 5 years (matched cohorts):
13.2 % vs. 10.5 % (p = 0.54), female vs. male
MACE up to 5 years (matched cohorts):
15.8 % vs 14.9 % (p = 0.838), female vs. male
MALE up to 5 years (matched cohorts):
28.2 % vs. 34.8 % (p = 0.264), female vs. male
Nicht eindeutig
Pawlik et al. 2020 [43]
939 Patienten
(37,4 % Frauen)
Multi-center
2006–2016
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
Follow-up (mean 1.144,9±664,3 days):
– Stroke/TIA:
3.14 % vs. 2.44 %, (p = 0.52), female vs. male
– Myocardial Infarction:
3.72 % vs. 3.31 % (p = 0.73), female vs. male
– Amputation:
19.94 % vs. 15.26 % (p = 0.07), female vs. male
– Mortality:
14 % vs. 13.07 % (p = 0.68), female vs. male
– 60-month Re-PVI-Rate:
35.8 % vs 41.2 %, (p = 0.047), female vs. male
– Re-PVI-free Survival Probability:
better in women (p = 0.047)
– Male gender independent predictor of re-PVI (HR 1.276, p = 0.03)
Nicht eindeutig
Miller et al. 2019 [41]
139.435 (42,6 % Frauen)
Multi-center
(Nationwide Inpatient Sample)
2003–2012
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Endovaskulär
Offen-chirurgisch
IC,
CLTI
In-hospital Mortality:
1.0 % vs. 0.8 % (p < 0.05), female vs. male
Sex independent predictor of Mortality in IC:
OR 1.74 (1.30–2.32), p < 0.001 for female
Schlechteres Outcome bei Frauen
Ramkumar et al. 2019 [46]
58.247 Patienten
(41 % Frauen)
66.045 Prozeduren
Multi-center
(Vascular Quality Initiative, VQI)
01/2010–10/2016
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression,
Cox regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
Follow-up (median 376, IQR 310-460 days):
– 2-year Reintervention-free Survival:
65 % vs. 73 % (p < 0.001), female vs. male
– 2-year Occlusion-free Survival:
81 % vs. 84 % (p < 0.001), female vs. male
(both results for femoropopliteal segment)
Schlechteres Outcome bei Frauen
Behrendt et al. 2019 [4]
23.715 Prozeduren
(39.7 % Frauen)
Multi-center
(EQS Registry)
2004–2015
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
In-hospital Mortality:
3.2 % vs. 2.6 % (p = 0.062), female vs. male
Nicht eindeutig
Liang et al. 2019 [34]
14.125 Patienten
(36,6 % Frauen)
Multi-center
(ACS-NSQIP Database)
2011–2015
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Endovaskulär (37 %),
Offen-chirurgisch
IC,
CLTI
In-hospital MACE:
OR 1.1 (0.8–1.3), p = 0.69 for female
In-hospital Mortality:
OR 1.4 (0.9–2.1), p = 0.9 for female
30-day MACE:
OR 1.1 (0.9–1.3), p = 0.56 for female
30-day Mortality:
OR 1.1 (0.8–1.5), p = 0.52 for female
Nicht eindeutig
Choi et al. 2019 [8]
3.073 Patienten
(17,9 % Frauen)
Multi-center
(K-VIS ELLA Registry)
01/2006–07/2015
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
In-hospital Mortality: p=0.50, female vs. male
Follow-up (median 701 days, IQR 299–995):
– 2-year Composite Outcome of Death, Myocardial Infarction or Major Amputation: 14.8 % vs. 9.8 %, female vs. male
Unadjusted: HR 1.706 (1.345–2.163), p < 0.001
Adjusted: HR 1.350 (1.017–1.792), p = 0.038
– 2-year All-cause Death: 9.8 % vs. 6.9 %, female vs. male
Unadjusted: HR 1.474 (1.086–2.000), p = 0.013
Adjusted: HR 1.203 (0.874–1.656), p = 0.256
– 2-year MI: 1.8 % vs. 1.0 %, female vs. male
Unadjusted: HR 2.140 (0.931–4.923), p = 0.073
Adjusted: HR 1.925 (0.790–4.687), p = 0.149
– 2-year MALE: 19.9 % vs. 14.5 %, female vs. male
Unadjusted: HR 1.506 (1.191–1.905), p < 0.001
Adjusted: HR 1.301 (1.014–1.670), p = 0.039
Schlechteres Outcome bei Frauen
Schaumeier et al. 2018 [51]
125.934 Patienten
(48.3 % Frauen)
113.631 Aufnahmen (47,8 % Frauen)
Multi-center
(Nationwide Inpatient Sample)
2007–2010
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Amputation,
Endovaskulär (15,7 % der Aufnahmen),
Offen-chirurgisch
CLTI
– In-hospital Mortality: 1.7 % vs. 1.6 % (p = 0.63), female vs. male
– In-hospital Amputation (after revascularization): OR 1.33 (1.22–1.45, p < 0.001) for male
Nicht eindeutig
Freisinger et al. 2018 [17]
41.873 Patienten
(44,4 % Frauen)
66.045 Prozeduren
Multi-center
(BARMER health insurance claims)
2009–2011
PS matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Angiography,
Endovaskulär (44 %),
Offen-chirurgisch
IC,
CLTI
In-hospital Mortality
Unadjusted: 3.4 % vs. 2.5 % (p < 0.001), female vs. male
PS matched: 3.1 % vs. 2.7 % (p = 0.059), female vs. male
In-hospital Amputation
Unadjusted: 9.3 % vs. 11.4 %, (p < 0.001), female vs. male
PS matched: 9.1 % vs. 11.1 %, (p < 0.001), female vs. male
Follow-up up to 4 years:
Mortality Risk:
HR 1.155 (1.105–1.207), p < 0.001 for male
Amputation Risk:
HR 1.284 (1.218–1.353), p < 0.001 for male
Schlechteres Outcome bei Männern
Hess et al. 2018 [23]
381.415 Patienten
(41,7 % Frauen)
Multi-center
(Premier Healthcare Database US)
01/2009–09/2014
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Endovaskulär (77.3 %),
Offen-chirurgisch
IC,
CLTI,
ALI
1‑year MALE Hospitalization:
OR 0.91 (0.89–0.93), p < 0.0001 for female
Schlechteres Outcome bei Männern
Doshi et al. 2017 [13]
62.444 Patienten
(43 % Frauen)
Multi-center
(Nationwide Inpatient Sample)
2012–2014
PS matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
In-hospital Mortality:
2.4 % vs. 2.3 % (p = 0.25), female vs. male
In-hospital Stroke:
1 % vs. 1 % (p = 0.62), female vs. male
In-hospital Major Amputation:
4 % vs. 4.1 % (p = 0.69), female vs. male
Nicht eindeutig
Jeon-Slaughter et al. 2017 [27]
1.084 Patienten
(40 % Frauen)
1702 Prozeduren
Multi-center (XLPAD Registry)
01/2005–10/2015
PS matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
1‑year Mortality:
Unmatched:
HR 0.19 (0.04–0.85), p = 0.0295 for female
PS matched:
HR 0.22 (0.05–1.02), p = 0.0528 for female
1‑year re-PVI:
Unmatched:
HR 1.62 (1.13–2.31), p = 0.0083 for female
PS matched:
HR 1.51 (1.02–2.22), p = 0.0378 for female
Schlechteres Outcome bei Frauen
Rieß et al. 2017 [47]
2798 Prozeduren
(38 % Frauen)
Multi-center (PSI Registry)
09/2015–11/2015
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
In-hospital Mortality:
0.6 % vs. 0.9 % (p = 0.496), female vs. male
In-hospital Major Amputation:
0.3 % vs. 1.4 % (p = 0.056), female vs. male
Nicht eindeutig
Brothers et al. 2016 [7]
4355 Prozeduren
(31,3 % Frauen)
Multi-center
(Vascular Quality Initiative, VQI)
01/2003–08/2014
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Endovaskulär (30.3 %),
Offen-chirurgisch
CLTI
Follow-up (9-22 months)
MALE:
OR 1.57 (1.32–1.86), p < 0.001 for female
Schlechteres Outcome bei Frauen
Broich et al. 2016 [6]
582 Patienten
(29,4 % Frauen)
Single-center
2005–2009
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Angiographie,
Endovaskulär (68,7 %)
Asymptomatic,
IC,
CLTI
Follow-up (median 3,3 years; CI 3.2–3.4)
Long-term mortality: OR 0.57 (0.36–0.93), p = 0.02 for female gender
Schlechteres Outcome bei Männern
Hedayati et al. 2015 [21]
25.635 Patienten
(44,4 % Frauen)
Multi-center
(PPD from California’s OSHPD Database)
2005–2009
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Cox regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
30-day Myocardial Infarction:
0.8 % vs. 0.7 % (p = 0.648), female vs. male
30-day Major Amputation:
2.5 % vs. 3.0 % (p = 0.004), female vs. male
30-day All-cause Mortality:
1.9 % vs. 1.5 % (p = 0.024), female vs. male
– 1-year Re-PVI:
32.8 % vs. 34.1 % (p = 0.149), female vs male
– 1-year Major Amputation:
6.1 % vs. 7.2 % (p = 0.0008), female vs. male
– 1-year All-cause Mortality:
10.7 % vs. 10.6 % (p = 0.188), female vs. male
– 1-year Amputation-free Survival:
HR 0.84 (0.76–0.93), p = 0.0006 for female
Schlechteres Outcome bei Männern
Ferranti et al. 2015 [15]
3.338 Patienten
(39 % Frauen)
Multi-center
(VSGNE PVI Registry)
01/2010–06/2012
No matching
Univariate
Endovaskulär
IC,
CLTI
30-day Mortality:
2.1 % vs. 1.5 % (p = 0.20), female vs. male
30-day Major Amputation:
0.6 % vs. 0.6 % (p = 0.81), female vs. male
1‑year Survival for IC:
95 % vs. 96 % (p = 0.19), female vs. male
1‑year Survival for CLTI:
77 % vs. 79 % (p = 0.35), female vs. male
1‑year Major Amputation for IC:
p < 0.55, female vs. male
1‑year Major Amputation for CLTI:
p < 0.23, female vs. male
Nicht eindeutig
Vierthaler et al. 2015 [59]
1.244 Patienten
(42 % Frauen)
1.414 Prozeduren
Multi-center
(VSGNE PVI Registry)
2010–2011
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
CLTI
1‑year Amputation-free Survival:
HR 1.5 (CI 1.1–2.0), p = 0.02 for male
1‑year Major Amputation:
HR 1.6 (CI 1.1–2.6), p = 0.03 for male
Schlechteres Outcome bei Männern
Stavroulakis et al. 2015 [55]
517 Patienten
(35,6 % Frauen)
Multi-center (2 centers)
09/2006–08-2010
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
5‑year Survival:
82.6 % vs. 83.3 % (p = 0.63), female vs. male
5‑year Major Amputation:
1.6 % vs. 1.5 % (p = 0.83), female vs. male
Nicht eindeutig
Lo et al. 2014 [37]
1.797.885
Patienten
(44 % Frauen)
1.865.999
Prozeduren
Multi-center
(Nationwide Inpatient Sample)
1998–2009
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Endovaskulär (20 %),
Offen-chirurgisch,
Majoramputation
IC,
CLTI
Results for endovascular:
– In-hospital Mortality for IC:
0.5 % vs. 0.2 % (p < 0.01), female vs. male
– In-hospital Mortality for CLTI:
2.3 % vs. 1.6 % (p < 0.01), female vs. male
– sex predictor of In-hospital Mortality
– negative impact greatest for endovascular procedures
Schlechteres Outcome bei Frauen
Jackson et al. 2014 [24]
12.379 Patienten
(41 % Frauen)
Multi-center
(Blue Cross Blue Shield of Michigan Cardiovascular Consortium PVI Registry)
2004–2009
PS matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
In-hospital Mortality:
Unmatched:
0.6 % vs. 0.4 % (p = 0.08), female vs. male
PS matched:
0.38 % vs. 0.21 % (p = 0.3), female vs. male
In-hospital Amputation:
Unmatched:
2.0 % vs. 1.8 % (p = 0.6), female vs. male
PS matched:
2.0 % vs. 1.84 % (p = 0.4), female vs. male
In-hospital MI:
Unmatched:
0.6 % vs. 0.48 % (p = 0.3), female vs. male
PS matched:
0.6 % vs. 0.3 % (p = 0.2), female vs. male
In-hospital MACE:
Unmatched:
1.2 % vs. 0.9 % (p = 0.06), female vs. male
PS matched:
0.9 % vs. 0.6 % (p = 0.2), female vs. male
In-hospital Stroke/TIA:
Unmatched:
0.22 % vs. 0.2 % (p = 0.8), female vs. male
PS matched:
0.2 % vs. 0.2 % (p = 1.0), female vs. male
Nicht eindeutig
Mao et al. 2014 [39]
7.568 Patienten
(38 % Frauen)
Taiwan’s National Health Insurance Research Database
1997–2010
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär,
Amputation
IC,
CLTI
Follow-up (mean 2.45±2.54 years):
Death after Major Amputation: HR 1.19 (1.00–1.42), p = 0.049 for male
Nicht eindeutig
Krishnamurthy et al. 2014 [31]
4.459 Patienten
(46 % Frauen)
Multi-center
2008–2011
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
CLTI
Amputation or Death at 6 months:
HR 0.7 (0.6–0.8), p < 0.0001 for female
Schlechteres Outcome bei Männern
Tadros et al. 2014 [56]
287 Patienten
(33,8 % Frauen)
Multi-center
10/2007–04/2010
No matching
Univariate
Endovaskulär
IC,
CLTI
30-day All-cause Mortality:
0 % vs. 0 % (p =NS), female vs. male
30-day Major Adverse Event:
0 % vs. 0 % (p =NS), female vs. male
1‑year All-cause Mortality:
p = NS, female vs. male
Nicht eindeutig
McCoach et al. 2013 [40]
219 Patienten
(44,3 % Frauen)
Single-center
(PAD-UCD Registry)
2006–2010
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
CLTI
Follow-up (median 2.2 years)
– All-cause Mortality:
HR 1.24 (0.77–2.01), p = 0.3 for female
– MACE:
HR 1.63 (1.01–2.63), p = 0.04 for female
– Freedom from Amputation:
HR 0.94 (0.45–1.94), p = 0.9 for female
Schlechteres Outcome bei Frauen
Tye et al. 2013 [58]
81 Patienten
(53 % Frauen)
Single-center
01/2005–02/2011
No matching
Univariate
Endovaskulär
CLTI
30-day Mortality:
0 % vs. 2.4 % (p = 0.323), female vs. male
2‑year Survival:
59.8 %± 7.6 % vs. 68 % ± 8.1 (p = 0.351), female vs. male
2‑year Limb Salvage:
85.0 % ± 7.9 % vs. 83.4 % ± 7.7 % (p = 0.351), female vs. male
Nicht eindeutig
Domenick et al. 2012 [12]
201 Patienten
(40 % Frauen)
Single-center
2004–2010
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Cox regression
Endovaskulär
CLTI
30-day Mortality:
1 % vs. 1 % (p = 0.84), female vs. male
1‑year Amputation:
8.1 % vs. 14.1 % (p = 0.18), female vs. male
Nicht eindeutig
Lindgren et al. 2012 [36]
112 Patienten
(60 % Frauen)
Single-center
2006–2008
No matching
Univariate
Multivariate
Logistic regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
1‑year Mortality:
28 % vs. 18 % (p = 0.2), female vs. male
1‑year Amputation:
22 % vs. 4 % (p = 0.01), female vs. male
1‑year Amputation-free Survival:
58 % vs. 80 %, (p = 0.03), female vs. male
Risk of Amputation:
OR 9.0 (1.1–76.5), p = 0.045 for female
Schlechteres Outcome bei Frauen
Pulli et al. 2012 [45]
258 Patienten
258 Prozeduren
(31 % Frauen)
Single-center
2000–2010
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
30-day Mortality:
0 % vs. 1.6 % (p = 0.4), female vs. male
30-day Amputation:
2.5 % vs. 0.6 % (p = 0.4), female vs. male
Follow-up (mean 17 months, range 1–85):
Estimated 36-months Survival:
95 % vs. 84.5 % (p = 0.4), female vs. male
Nicht eindeutig
Gallagher et al. 2011 [18]
537 Patienten
(42,6 % Frauen)
1.017 Prozeduren
Single-center
2004–2009
No matching
Univariate
Endovaskulär
IC,
CLTI
30-day Mortality:
0 % vs. 0 %, female vs. male
30-months Amputation:
10 % vs. 14.3 %, female vs. male
Nicht eindeutig
Egorova et al. 2010 [14]
2,4 Mio. Entlassungen (ca. 500.000 mit PAVK)
(46 % Frauen)
Multi-center
(Inpatient Discharge Database of New York, New Jersey and Florida)
1998–2007
No matching
Univariate
Multivariate Logistic regression
Endovaskulär,
Offen-chirurgisch,
Majoramputation
IC,
CLTI
Results for endovascular:
– In-hospital Mortality:
in 1998: 3.56 % vs. 2.86 % (p < 0.0001), female vs. male
in 2007: 2.32 % vs. 1.69 % (p = 0.0001), female vs. male
– Periprocedural Mortality:
female gender strong predictor in patients aged 40–80 years
– Amputation-related Mortality:
female gender protective
Schlechteres Outcome bei Frauen
Vouyouka et al. 2010 [60]
372.692 Prozeduren
(43.66 % Frauen)
Multi-center
(Inpatient Discharge Database of New York, New Jersey and Florida)
1998–2007
No matching
Univariate
Multivariate Logistic regression
Endovaskulär,
Offen-chirurgisch,
Majoramputation
IC,
CLTI
Results for endovascular:
In-hospital Mortality:
1.97 % vs. 1.46 % (p = 0.002), female vs. male
Schlechteres Outcome bei Frauen
DeRubertis et al. 2008 [11]
730 Patienten
(42,3 % Frauen)
1.000 Prozeduren
Single-center
2001–2006
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
IC,
CLTI
30-day Mortality:
0.7 % vs. 0.4 % (p > 0.05), female vs. male
Nicht eindeutig
Kawamura et al. 2005 [28]
268 Patienten
(45,5 % Frauen)
405 Prozeduren
Single-center
10/2001–01/2004
No matching
Univariate
Multivariate
Endovaskulär
Lower extremity (66,2 %),
Renal artery (27,9 %),
Upper extremity (5,9 %)
In-hospital Mortality:
1.6 % vs. 0.7 % (p = 0.59), female vs. male
In-hospital Stroke/TIA:
0.8 % vs. 0.7 % (p > 0.99), female vs. male
Nicht eindeutig
Orr et al. 2002 [42]
84 Patienten
(52,4 % Frauen)
104 Prozeduren
Single-center
1993–1999
No matching
Univariate
Endovaskulär
IC,
CLTI
Median FU: 12,6 months
Limb Salvage at 2 years: 88 ± 5 % vs. 94 ± 4 % (p = 0.26), female vs. male
Nicht eindeutig
Timaran et al. 2002 [57]
74 Patienten
(41,9 % Frauen)
85 Prozeduren
Single-center
7/1996–7/2001
No matching
Univariate
Multivariate
Cox regression
Endovaskulär
CLTI
Limb Salvage at 1 year:
97 % vs. 100 %, female vs. male
Limb Salvage at 3 years:
92 % vs. 98 %, female vs. male
Limb Salvage at 5 years:
92 % vs. 98 %, female vs. male
Limb Salvage:
trend towards decrease in women (p = 0.06)
Gender no predictor for Limb Salvage and Long-term Survival
Nicht eindeutig
Krikoarian et al. 1997 [30]
206 Patienten
(30,6 % Frauen)
293 Prozeduren
Single-center
06/1988–06/1994
No matching
Univariate
Endovaskulär
IC,
CLTI
In-hospital Death:
0 % vs. 0 % (p = NS), female vs. male
In-hospital Stroke:
0 % vs. 0 % (p = NS), female vs. male
In-hospital Amputation:
0 % vs. 0 % (p = NS), female vs. male
In-hospital MI:
0 % vs. 0 % (p = NS), female vs. male
Follow-up (mean 24.7±20 months, range 9–70):
– All-cause Mortality:
13 % vs. 14 %, female vs. male
– Estimated 60-month Survival:
73 % vs. 77 % (p = NS), female vs. male
Nicht eindeutig
ACS-NSQIP American College of Surgeons National Surgical Quality Improvement Program, AFS „amputation-free survival“, Amp. Amputation, CLTI „critical limb-threatening ischemia“, EQS „external quality insurance“, IC intermittent Claudicatio, K‑VIS ELLA Korean Vascular Intervention Society Endovascular Therapy in Lower Limb Artery Disease, MACE „major adverse cardiac event“, MAE „major adverse event“, MALE „major adverse limb event“, MI „myocardial infarction“, NIS „nationwide inpatient sample“, NS „not significant“, OSHPD Office of Statewide Health Planning and Development, PPD „patient discharge data“, PS „propensity score“, PSI „percutaneous infrainguinal stent“, PVI „peripheral vascular intervention“, SID „state inpatient databases“, SASD State Ambulatory Surgery Databases, TIA „transient ischemic attack“, UCD University of Californa at Davis, VQI „vascular quality initiative“, VSGNE Vascular Study Group of New England, XLPAD Excellence in PAD, CI „confidence interval“, OR „odds ratio“

Fazit für die Praxis

  • Obwohl Frauen im Mittel etwa 40 % der behandelten Kohorten ausmachten, ist deren Anteil in prospektiven kontrollierten Studien weiterhin niedrig.
  • Insgesamt ist die Evidenzbasis zu geschlechterspezifischen Unterschieden nach perkutaner endovaskulärer Behandlung der symptomatischen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) weiterhin uneindeutig. Es gibt sowohl Studien, die über einen Nachteil für Frauen als auch für Männer bzw. keine eindeutigen Unterschiede berichtet haben.
  • Die wenigsten der verfügbaren Studien haben eine adäquate Kontrolle wesentlicher Confounder, z. B. mittels Matching-Verfahren, vorgenommen.
  • Das GenderReality-Projekt der Forschungsgruppe GermanVasc verfolgt das Ziel, geschlechterspezifische Unterschiede in der Diagnostik und Behandlung von zentralen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland zu untersuchen.
  • Mit der IDOMENEO- und RABATT-Studie stehen multimethodale und mehrstufige Konsortialprojekte zur Verfügung, die sich mit der Qualitätsentwicklung in der invasiven Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit beschäftigen.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

C.-A. Behrendt, U. Rother, G. Rümenapf, C. Uhl, D. Böckler, H. Görtz und F. Heidemann geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access. Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.
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Literatur
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Metadaten
Titel
Geschlechterspezifische Unterschiede bei der endovaskulären Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit – Eine systematische Literaturübersicht
verfasst von
Dr. C.-A. Behrendt
U. Rother
G. Rümenapf
C. Uhl
D. Böckler
H. Görtz
F. Heidemann
Kommission PAVK und Diabetisches Fußsyndrom der DGG e. V.
Publikationsdatum
18.09.2020
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Gefässchirurgie / Ausgabe 7/2020
Print ISSN: 0948-7034
Elektronische ISSN: 1434-3932
DOI
https://doi.org/10.1007/s00772-020-00688-3

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Dr. med. Mihailo Andric
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.