01.12.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Periphere, zentrale und funktionelle Schwindelsyndrome
Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 12/2015
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In Abhängigkeit vom zeitlichen Verlauf lassen sich drei Formen von Schwindelsyndromen unterscheiden: 1) Schwindelattacken (z. B. benigner peripherer paroxysmaler Lageschwindel [BPPV], Morbus Menière, vestibuläre Migräne), 2) akut einsetzender über Tage anhaltender Schwindel (z. B. akute einseitige Vestibulopathie, Hirnstamm- oder Kleinhirninfarkt), 3) über Monate bis Jahre dauernde Symptome (z. B. bilaterale Vestibulopathie, funktioneller Schwindel). Die spezifische Therapie der verschiedenen Syndrome beruht im Wesentlichen auf drei Prinzipen: 1) physikalische Behandlung mit Befreiungsmanövern bei BPPV und Balancetraining bei vestibulärem Defizit; 2) Pharmakotherapie z. B. bei akuter einseitiger Vestibulopathie (Kortikosteroide) oder Morbus Menière (transtympanale Gentamycin- oder Steroidapplikation, Hochdosistherapie mit Betahistin); placebokontrollierte Pharmakotherapiestudien werden derzeit für akute einseitige Vestibulopathie, Vestibularisparoxysmie, Prophylaxe des BPPV, vestibuläre Migräne, episodische Ataxie Typ 2 und zerebelläre Ataxien durchgeführt; 3) Psychotherapie bei funktionellem Schwindel.