Erschienen in:
01.07.2011 | Originalien
Periprothetische femorale Knochenreaktion nach schenkelhalserhaltender Hüftendoprothetik
CT-gestützte Osteodensitometrie 1 und 3 Jahre postoperativ
verfasst von:
R. Schmidt, S. Gollwitzer, T.E. Nowak, M. Nowak, L. Häberle, A. Kress, R. Forst, L.A. Müller
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Ziel der Implantation kurzschaftiger Hüftendoprothesen ist eine metaphysäre Kraftübertragung und somit der Erhalt des proximalen femoralen Knochens. Mittels CT-gestützter Osteodensitometrie kann die periprothetische kortikale und spongiöse Knochendichte (KD) nach Implantation zementfreier Hüftendoprothesen in vivo bestimmt werden.
Patienten und Methoden
In einer prospektiven Studie wurden bei 31 Patienten (31 Hüften) neben den üblichen klinischen (Harris Hip Score) und nativradiologischen Untersuchungen die femorale kortikale und spongiöse KD (mg CaHA/ml) einer schenkelhalserhaltenden Prothese (C.F.P.-Schaft, Fa. Link, Hamburg) mittels CT-gestützter Osteodensitometrie 10 Tage, 1 und 3 Jahre postoperativ bestimmt.
Ergebnisse
Der proximale kortikale KD-Verlust war zwischen der Ein- (Ø −8%) und 3-Jahres-Kontrolle (Ø −22%) progredient. Distal des Trochanter minor wurden keine signifikanten kortikalen KD-Veränderungen beobachtet. Die proximale spongiöse KD-Abnahme war ebenfalls zwischen der Ein- (Ø −33%) und 3-Jahres-Kontrolle (Ø −45%) Kontrolle progredient. Der Harris Hip Score verbesserte sich von 45 Punkten präoperativ auf 93 Punkte 3 Jahre postoperativ. Nativradiologisch waren alle Prothesen ohne Nachweis von Säumen oder Osteolysen knöchern fest integriert.
Schlussfolgerung
Die periprothetische CT-gestützte Osteodensitometrie bietet die technischen Voraussetzungen, um in vivo zwischen kortikalen und spongiösen KD-Veränderungen zu differenzieren. Der progrediente proximale kortikale und spongiöse KD-Verlust zeigt, dass eine metaphysäre Kraftübertragung mit dem analysierten C.F.P.-Schaft nicht erreicht werden kann. Der fehlende kortikale KD-Verlust unterhalb des Trochanter minor deutet auf eine diaphysäre Verankerung der Prothese hin.