Erschienen in:
14.07.2020 | Periprothetische Fraktur | Leitthema
Periprothetische und interprothetische Frakturen beim Rheumatiker
Besonderheiten der konservativen und operativen Therapie
verfasst von:
Dr. Ludwig Bause
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 8/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Periprothetische Frakturen können bei rheumatischen Grunderkrankungen je nach Ausdehnung, Knochenqualität und septischen Komplikationen zur besonderen Herausforderung werden.
Fragestellungen
Beeinflusst die rheumatische Grunderkrankung die Behandlungsstrategie periprothetischer Frakturen? Wie wirken sich die zahlreichen extraartikulären und lokalen gelenkspezifischen rheumatischen Befallsmuster auf die operative Strategie aus? Wie ist das immunsuppressive Nebenwirkungspotenzial ständig neuer Biologika perioperativ zu berücksichtigen? Wie sind klinisch und laborchemisch wenig auffällige Infektionen unter Immunsuppression zu erkennen?
Material und Methode
Es werden perioperativ zu beachtende rheumatische Krankheitsmanifestationen anhand der Literatur dargestellt. Ergänzend fließen langjährige Erfahrungen aus der eigenen Klinik mit jährlich mehr als 1500 Operationen an Patienten mit rheumatischer Grunderkrankung in die Ergebnisse ein.
Ergebnisse
Die Behandlung periprothetischer Frakturen bei rheumatischen Grunderkrankungen erfordert die spezifische Berücksichtigung der multiplen Begleitumstände. Allgemein sind extraartikuläre Manifestationen, durchschnittlich jüngeres Patientenalter, erhöhte Infektionsanfälligkeit, multipler Gelenkbefall und die Basismedikation zu beachten. Lokal kann die schlechtere Knochenqualität eine Anpassung der operativen Technik und der Nachbehandlung erfordern. Diese Faktoren werden in einem Behandlungsalgorithmus für periprothetische Frakturen beim Rheumatiker unter Berücksichtigung der Festigkeit der Prothese, des Infektionsstatus, der Ätiologie sowie der Lokalisation und Ausdehnung der Fraktur zusammengefasst.