Wenn es besonders gründlich sein soll, dann wird „auf Herz und Nieren geprüft“ – zumindest umgangssprachlich, denn früher galten Herz und Nieren als Zentren der Lebenskraft. In der Realität wird nach Nierenerkrankungen wenig systematisch gesucht. Beide Organe zusammen im Blick zu haben, ergibt Sinn, da etwa 15 % der Erwachsenen in den USA eine chronische Nierenkrankheit, 2 % eine Herzinsuffizienz und 9 % eine Herz-Kreislauf-Erkrankung haben. Die Schnittmenge zwischen den Erkrankungen ist groß. Daten des United States Renal Data Systems (USRDS) zur Sterblichkeit von Dialysepatient:innen im Jahr 2022 lassen es klar erkennen: Die führenden Todesursachen an der Dialyse sind Erkrankungen, die das Herz betreffen. Bei Hämodialyse(HD)/Peritonealdialyse(PD)-Patient:innen führt mit 47,1/42,1 % der plötzliche Herztod, der häufig das Ende einer chronischen Herzinsuffizienz ist, die mit 3,0/2,9 % als Todesursache an der HD kodiert wird. Bei schwerer Herzinsuffizienz mit einer Ejektionsfraktion von weniger als 30 % ist die PD häufig das favorisierte Verfahren. Idealerweise sollte im kardiorenalen Team nicht nur der Gefäßzugang bei der Herzkatheteruntersuchung (femoral statt brachial zur Schonung von potenziellen Shuntarterien), sondern auch die die Wahl von Schrittmachern und implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (wenn möglich ohne Kabel) besprochen werden.