Erschienen in:
26.09.2018 | Peritonealdialyse | Leitthema
Peritonitisbehandlung bei der Peritonealdialyse
Was bringen die aktuellen Leitlinien?
verfasst von:
Prof. Dr. T. Mettang
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Die Peritonitis ist noch immer eine der häufigsten und schwerwiegendsten Komplikationen im Rahmen der Peritonealdialyse(PD)-Behandlung. Zur Prävention und Therapie dieser Erkrankung veröffentlicht die Internationalen Gesellschaft für Peritonealdialyse in größeren zeitlichen Abständen – zuletzt 2016 – jeweils aktualisierte Empfehlungen. Erstmals enthalten die Empfehlungen der Leitlinie auch Angaben zur entsprechenden Evidenz und zur Stärke der Empfehlung. Ein großer Stellenwert wird der Prävention der Peritonitis und den dafür relevanten Faktoren (Maßnahmen im Rahmen der Katheterimplantation, Implantationstechniken und prophylaktische Antibiotikatherapie, Katheterdesign, Konnektionstechniken, Patiententrainingsprogramme, Dialyselösungen, Pflege der Katheteraustrittsstelle) eingeräumt. Die allgemeinen Therapieempfehlungen haben sich nur wenig geändert. Nach wie vor wird eine empirische Primärbehandlung mit 2 möglichst intraperitoneal applizierten Antibiotika mit Wirkungsspektren im gramnegativen und grampositiven Bereich empfohlen. Dabei ist das zentrumsspezifische Resistenzmuster zu beachten. Die Therapie mit Aminoglykosiden sollte, wenn immer möglich, zeitlich begrenzt werden. Bei der Therapie der pseudomonasbedingten Peritonitiden wird der zeitgleiche Einsatz von 2 wirksamen Antibiotika über einen Zeitraum von 21 bis 28 Tagen empfohlen. Deutlicher als noch in früheren Versionen der Leitlinie wird auf die Indikationen zur Entfernung des PD-Katheters hingewiesen. So wird u. a. bei allen rezidivierenden oder refraktären Peritonitisepisoden sowie prinzipiell bei jeder Pilzperitonitis zur Entfernung des Katheters geraten.